Wenn Heinz Rehm sagt, "der TTC Hammerbach ist einzigartig", dann ist das eine Behauptung aus berufenem Munde, denn der heute 80-Jährige hat den Tischtennisc...
Wenn Heinz Rehm sagt, "der TTC Hammerbach ist einzigartig", dann ist das eine Behauptung aus berufenem Munde, denn der heute 80-Jährige hat den Tischtennisclub in dem Herzogenauracher Ortsteil vor 50 Jahren mitgegründet und ist heute noch aktiver Spieler in der zweiten Mannschaft des Vereins. Dass Rehm bei der 50-Jahr-Feier des TTC derjenige war, der einen ausführlichen Blick in die Vereinsgeschichte warf, war deshalb nur logisch, und er hatte viel zu erzählen.
Angefangen hatte alles damit, dass Rehms Frau als Lehrerin den damaligen Hammerbacher Oberlehrer Oskar Strobach in der Dorfschule unterstützte, und bald stellten Heinz Rehm und Oskar Strobach fest, dass sie die Leidenschaft für das Spiel mit dem Zelluloidball teilen. Das mündete 1967 in der Gründung des TTC Hammerbach, und nach den ersten Trainingseinheiten auf Wirtshaustischen des Gasthauses Bucher und dem Bau einer Tischtennisplatte im Werkunterricht bei Lehrer Strobach stellten sich nach und nach auch sportliche Erfolge ein.
Jugend in der Bezirksliga
Im Lauf der Jahre wuchs die Zahl der Aktiven, Mitte der 70er Jahre waren bereits drei Herrenmannschaften gemeldet, und Anfang der 80er Jahre spielte eine Jugendmannschaft in der Bezirksliga, ein Erfolg, der rund 25 Jahre später noch einmal wiederholt werden konnte. Jugendtrainer während all dieser Jahre war Heinz Rehm.
Aber nicht nur der Nachwuchs, sondern auch die Herren des TTC fuhren einige Erfolge ein. Dazu gehörten ein Sieg im Kreispokal ebenso wie ein Aufstieg der ersten Mannschaft in die erste Kreisliga. Wie Rehm aber zugab, sei es in den letzten Jahren sportlich etwas ruhiger im Hammerbacher Tischtennisclub geworden. Die Jugend sei zu seinem Bedauern langsam weggebrochen, die Zahl der Herrenmannschaften nach dem Wechsel von drei Spielern nach Weisendorf auf zwei geschrumpft, die aber in der zweiten und dritten Kreisliga nach wie vor eine gute Rolle spielen würden.
Als Beleg für seine These, dass der TTC Hammerbach einzigartig sei, führte Rehm dann aber noch weitere Argumente an. So sei es wohl eine absolute Ausnahme, dass ein Spieler 50 Jahre lang in der ersten Mannschaft spielt, Georg Kraus habe dieses Kunststück aber geschafft.
Zudem gebe es beim TTC keine Vereinsmeisterschaft, sondern nur ein Dreikönigsturnier, das aber den gleichen Zweck habe, und zu guter Letzt gebe es wohl auch keinen Verein, bei dem der Vorsitzende ein Aktiver eines anderen Vereins sei. Dass sich das in Hammerbach durchaus vereinen lässt, beweist Ralph Lehninger, TTC-Vorsitzender und langjähriger Spieler, inzwischen aber für die TSG Weisendorf an der Platte aktiv. Er leitet den noch 42 Mitglieder zählenden Verein, dem in früheren Jahren teilweise gut doppelt so viele Personen angehörten. Unabhängig davon sei man aber immer noch eine verschworene Gemeinschaft, so Lehninger, Ausflüge, Weinfahrten und andere Aktivitäten bereichern das gesellige Leben des TTC.
Ein Auf und Ab sei ganz normal, Durststrecken würden dazugehören, pflichtete Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker (SPD) bei, bevor die beiden gemeinsam die Ehrung verdienter Mitglieder vornahmen.
Paul Frömel