Trauer auch in Bamberg um Ruth Pfau

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Ruth Pfau Foto: DAHW
Ruth Pfau Foto: DAHW

Marion Krüger-Hundrup Es war ein Kunigundentag in den 1990er Jahren. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) in der Erzdiözese Bamberg hatte als Ausricht...

Marion Krüger-Hundrup

Es war ein Kunigundentag in den 1990er Jahren. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) in der Erzdiözese Bamberg hatte als Ausrichter dieses Festes die Ärztin und Ordensfrau Ruth Pfau eingeladen. Die in Pakistan als "Mutter der Leprakranken" verehrte gebürtige Leipzigerin Pfau sollte in der nachmittäglichen Feierstunde zu Wort kommen. Einer ihrer Gesprächspartner: Oberbürgermeister Herbert Lauer. Doch der zierliche Ehrengast aus Asien war bei der Anreise auf einer Treppe im Bamberger Bahnhof gestürzt und musste ins Klinikum gebracht werden. Ungeachtet der schmerzvollen Prellungen bestand Ruth Pfau darauf, im Freizeitwerk St. Heinrich gegenwärtig zu sein und die auf sie wartende Versammlung nicht zu enttäuschen. Eine auf laut gestellte Telefonschaltung machte es möglich, dass Ruth Pfau doch noch von der damaligen Chefredakteurin des "Heinrichsblattes" interviewt werden konnte.
Auch nach diesem denkwürdigen Ereignis war Ruth Pfau das eine oder andere Mal in Bamberg zu Gast. Der Frauenbund hatte sie jahrelang durch Spendenaktionen zugunsten des von ihr gegründeten pakistanischen Hilfswerks Marie-Adelaide-Leprosy-Centre unterstützt.
Anfang 2017 brach sich Ruth Pfau bei einem Unfall in Karachi eine Schulter. Das bedeutete für sie das Ende ihrer ärztlichen Arbeit.
Gestern (10. August) starb die Ehrenbürgerin Pakistans und vielfach international ausgezeichnete Kämpferin für Kranke und Ausgestoßene im Alter von 87 Jahren. Sie wird am Samstag, 19. August, nach dem Requiem in der St.-Patricks-Kathedrale von Karachi auf dem dortigen christlichen Friedhof "Gora Qabrastan" beigesetzt.