Eine Fülle Zahlen bot Oswald Tränkenschuh bei der Vorstellung seines Buchs mit dem Titel "Ein Geheimnis umweht die Burg von Königsberg in Franken" im Sportheim von Hellingen auf. Um die niedergeschrie...
Eine Fülle Zahlen bot Oswald Tränkenschuh bei der Vorstellung seines Buchs mit dem Titel "Ein Geheimnis umweht die Burg von Königsberg in Franken" im Sportheim von Hellingen auf. Um die niedergeschriebenen Erkenntnisse - in denen jahrelange Forschung und immenses Nachrechnen stecken - verstehen zu können, bedarf es großer Konzentration.
Das nötige Fachwissen hat sich der pensionierte Rektor durch sein Interesse an Archäologie, Vorgeschichte und Völkerkunde angeeignet. Die beinahe weltweit angelegten geometrischen Hinterlassenschaften in Form von Erdbauwerken, Ganggräbern und Grabhügeln bis hin zu den allbekannten Pyramiden weckten sein Interesse und er begab sich auf die Suche nach einem mathematischen System, das sich seit der Epoche der Bandkeramik (seit ca. 6000 v. Chr.) in Bau- und Kunstwerken niederschlage. "Das Strickmuster", so Tränkenschuh, "orientiert sich an den Planetenjahren, dem Sonnenjahr, dem Mondjahr und den vermuteten Erdumfängen." Weltweit wären Menschen zu gleichen Ergebnissen gekommen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse, unter anderem die Maßeinheiten Meter und Kilometer, seien jedoch geheim gehalten worden, während im profanen Alltag lange Zeit mit stets wechselnden Maßeinheiten wie Schuh, Elle und Zoll gearbeitet wurde.
Aufspüren könne man diese Geheimnisse jedoch unter anderem in der Architektur alter Bauwerke, wie der Hellinger Kirche, die ein geniales Beispiel der Erdvermessung sei. "Mein Buch kann jeder verstehen, wenn er will", meint Tränkenschuh. Nichtsdestoweniger sei ein eingehendes Studium von Nöten, um seine Thesen voll erfassen zu können. Sie alle beruhen auf grundlegender Mathematik, zum Teil auch auf Basis mystischer Zahlen.
Arithmetische Variationen
Ein Beispiel: Die Erde ist in harmonische 360 Grad eingeteilt. Teile man diese um mehrere Nullen erweiterte Winkelangabe - 360 000 - durch die "aus empirischer Beobachtung herausragende" Zahl 7, erhalte man mit der Zahl 51428,5714 den einstmals gebräuchlichen "alten sächsischen Zentner".
Durch die Ziffer 2 dividiert, ergebe sich die Zahl 25714,285714 und damit die Länge des Kreises parallel zum Äquator, auf dem - nach Erkenntnissen des Autors - einst der Heidenturm auf dem Schlossberg gestanden habe.
Teile man den erwähnten "alten Zentner" durch 3 - die für Gott stehende Planetenkennziffer des Saturn - erhalte man 1714,285714. Der Ganzzahlteil 1714 entspreche der auf dem Eingangsportal der Hellinger Kirche angebrachten Jahreszahl. Vielmehr noch ließe sich durch weitere im Buch ausgeführte Berechnungen von den Nachkommastellen auf das Kirchweihdatum des 24. April schließen. Tränkenschuhs Fazit: "Das Datum der [Hellinger] Kirchweihe und das genannte Jahr des Baus 1714 leiten sich somit eindeutig von der angenommen Länge des Breitengrades auf 50,08665456° ab, bzw. vom Breitengrad 194 m nördlich des Hellinger Kirchturms."
Das Wissen über Erdvermessung, diesbezügliche Größen und Verhältnisse sei nicht nur in Architektur, sondern etwa auch in historischen Dokumenten, in Denkmälern und Kunstwerken gespeichert - das nachzuweisen ist die Mission Tränkenschuhs. Für Relationen sind ihm dafür unter anderem geografische Wegmarken, Zeit- und Datumsangaben, aber auch alte Messgrößen, der Aufbau von Wappen, Planetenkennzahlen sowie Bibelverse dienlich.