Strullendorfer wollen Antworten

1 Min
Der Bahnhof Strullendorf und sein westlicher Zugang, der im Augenblick nicht barrierefrei ist. Die Gemeinde wünscht sich im Rahmen des viergleisigen Ausbaus der Strecke auch hier einen barrierefreien Zugang zu den Gleisanlagen. Foto: Andrea Spörlein
Der Bahnhof Strullendorf und sein westlicher Zugang, der im Augenblick nicht barrierefrei ist. Die Gemeinde wünscht sich im Rahmen des viergleisigen Ausbaus der Strecke auch hier einen barrierefreien Zugang zu den Gleisanlagen. Foto: Andrea Spörlein

Der Gemeinderat pocht auf die vollständige Umsetzung der Barrierefreiheit am Haltepunkt.

Der viergleisige Ausbau der Bahnstecke Nürnberg-Bamberg im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit (Schiene) hat auch den Strullendorfer Gemeinderat im abgelaufenen Jahr schon häufig beschäftigt. Nicht nur dort herrscht wenig Verständnis für die Herangehensweise der Bahn und über das mangelnde Interesse an den Ängsten und Sorgen der betroffenen Bürger.

Strullendorfs Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) sprach in diesem Zusammenhang über "wenig Entgegenkommen von Seiten der Verantwortlichen der Bahn" und fehlenden Verbindlichkeiten hinsichtlich den Forderungen der Gemeinde Strullendorf, so zum Beispiel für die komplette Barrierefreiheit des Bahnhofs, dem Thema Lärmschutz entlang der Ausbaustrecke und der Gestaltung der Lärmschutzwände. Die Gemeinde Strullendorf steht beim Thema Bahnausbau immer in enger Abstimmung mit den betroffenen Nachbarkommunen Hirschaid und Altendorf, sowie mit dem begleitenden Rechtsanwalt aus München.

Da es zu keinerlei entscheidenden Kompromisslösungen mit der Bahn gekommen ist, will man nun im Rahmen eines Besprechungstermins Mitte Januar mit dem Bundesverkehrsministerium, dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, der Deutschen Bahn und den übrigen betroffenen Einrichtungen "Antworten bekommen".

Bereits im Vorfeld hat der Strullendorfer Gemeinderat einstimmig drei wichtige Forderungen verabschiedet. So wünscht die Kommune eine schriftliche Regelung zur Umsetzung der Barrierefreiheit am Haltepunkt Strullendorf. Dabei schließt das für Strullendorf auch den Westzugang mit ein. Bei einem Gespräch im Juni 2018 wurde mitgeteilt, dass die Planungen für den barrierefreien Zugang vom Westen nicht in das laufende Planungsfeststellungsverfahren eingebunden werden können. Trotzdem soll die Ausführung zusammen mit den übrigen Bauausführungen, unter anderem der Barrierefreiheit für den Ost- und für die Mittelbahnsteige, erfolgen. Es sei dazu ein separates Verfahren nötig, voraussichtlich ein Plangenehmigungsverfahren. Voraussetzung dafür ist eine noch abzuschließende Planungsvereinbarung.

Thema Schallschutz

Ein modifizierter Entwurf der notwendigen Planungsvereinbarung hat die Gemeinde bisher noch nicht erreicht. Für Strullendorf ist es aber wichtig, dass es zu keinen Verzögerungen bei der aus der Sicht der Kommune selbstverständlichen, vollständigen Umsetzung der Barrierefreiheit am Haltepunkt kommt.

Die Gemeinde möchte darüber hinaus in Bezug auf das auszuführende Brückenbauwerk durch die Deutsche Bahn eine eindeutige Zuordnung beziehungsweise Abgrenzung der Kreuzungsvereinbarungspartner. Diese sind der Freistaat Bayern beziehungsweise die Regierung von Oberfranken, die Deutsche Bundesbahn und die Gemeinde Strullendorf. Die Vereinbarung bezieht sich auf die noch auszuschreibenden Leistungsphasen 4 bis 9 der aktuellen Planungen. Letztendlich will die Kommune wissen, welche Kosten hier auf sie zukommen.

Die Gemeinde Strullendorf hält auch die Verlängerung der Schallschutzwände Richtung Süden für zwingend notwendig. In diesem Zusammenhang wünscht man sich, im Gegensatz zu dem von der Bahn vorgelegten Konzept, so viel Transparenz wie möglich und die Ausgestaltung der Wände mit größeren Sichtfenstern. Dies soll von der Bahn geprüft werden, damit die Gemeinde mögliche Zusatzkosten abschließend bewerten kann.

Man darf gespannt sein, welche Ergebnisse das Gespräch für Strullendorf bringen wird. Wann nun mit dem Planfeststellungsbeschluss für den Planfeststellungsabschnitt 21 zu rechnen ist, darüber lässt sich nur spekulieren.