Damit jeder Politiker über das nötige Fachwissen für sein Ressort verfügt, stehen ihm Berater zur Seite. Seit zehn Jahren gibt es mit den Wirtschaftssenatoren Fachberater aus der Geschäftswelt. Einer ...
Damit jeder Politiker über das nötige Fachwissen für sein Ressort verfügt, stehen ihm Berater zur Seite. Seit zehn Jahren gibt es mit den Wirtschaftssenatoren Fachberater aus der Geschäftswelt. Einer der neu ernannten Wirtschaftssenatoren ist der Stöckacher Willi Harhammer, der die Firma Ikratos gegründet hat.
Er ist somit einer der derzeit 450 Unternehmer, die als Wirtschaftssenatoren beraten. Als die schriftliche Anfrage zu diesem Ehrenamt per Post kam, habe es ihn völlig unvorbereitet getroffen, sagt er. Genauso unvorbereitet wie die Nummer-1-Platzierung im Magazin "Focus Money" als bester Unternehmer Deutschlands in der Solarbranche. Als seine Ehefrau Ulrike das Einverständnis signalisierte, sagte er zu.
Urkunde aus Bonn
Vor wenigen Tagen erhielt Willi Harhammer auf dem Petersberg in Bonn die Urkunde überreicht. Einmal jährlich treffen sich die Senatoren, mindestens zehn Mal im Jahr die einzelnen Fachausschüsse. Harhammer, Mitglied der Partei der Grünen, gehört zum Fachbereich Umweltschutz und erneuerbare Energien. Die Teilnehmer halten Fachvorträge zu ihrem Thema. Willi Harhammers Thema ist der Klimaschutz und damit untrennbar verbunden die erneuerbaren Energien.
Harhammers Interesse an dieser Art der Energiegewinnung begann schon vor 1993, als er als einziger Solarkollektoren auf dem Dach und zwei kühlschrankgroße Akkus im Keller stehen hatte, um eine Pumpe für Regenwasser zu betreiben.
"Es interessierte mich, dass man ohne Verbrennung Energie erzeugen kann", sagt Harhammer. Heute ist er felsenfest von dieser Art Energiegewinnung überzeugt. Es ist die seiner Meinung nach günstigste Energieform . Er habe sich mit Meteorologen ausführlich über den Klimawandel unterhalten. "Wir müssen etwas tun", mahnt Harhammer, nicht noch mehr Zeit zu verschenken.
Die richtigen Schritte aufzeigen ist sein Ziel als Wirtschaftssenator. "Die Wirtschaftssenatoren sind die Schnittstelle zur großen Politik, die Verbindung zwischen den Bürgern und den Politikern", erklärt Harhammer. Als Wirtschaftssenator könne man Einfluss auf die Themen nehmen, diese gestalten.
So werde er demnächst gefragt, ob es richtig oder falsch war, den 52-Gigawatt-Deckel zu setzen. Damit ist die bisher gültige Regelung gemeint, die finanziellen Anreize für erneuerbare Energien einzustellen, wenn damit 52 Gigawatt Energie erzeugt werden. Das ist bald der Fall. "Das wäre das Aus für die erneuerbaren Energien", befürchtet Harhammer, und er weiß schon genau, wie er diese Frage beantwortet. Eine Ausrede, Deutschland könne das Klima nicht retten, gibt es für Harhammer nicht. "Man muss Vorbild sein, um nachgeahmt zu werden", betont Harhammer. Das bezieht er nicht nur auf Deutschland, sondern auf jeden einzelnen. map