Stadt meldet ihre Wünsche an

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Das alte BBZ mit der früheren Landwirtschaftsschule (unten links). Im nächsten Jahr soll eine Machbarkeitsstudie erstellt werden, ob die Gebäude ganz oder teilweise weiter genutzt werden können. Foto: Thomas Malz
Das alte BBZ mit der früheren Landwirtschaftsschule (unten links). Im nächsten Jahr soll eine Machbarkeitsstudie erstellt werden, ob die Gebäude ganz oder teilweise weiter genutzt werden können.  Foto: Thomas Malz

Der Stadtrat hat die Prioritätenliste für geförderte Vorhaben in den nächsten Jahren beschlossen. Geprüft wird nun auch, ob das alte BBZ ganz oder in Teilen genutzt werden kann.

Eigentlich ist es Routine, doch bei der Programmfortschreibung zum Sonderförderprogramm "Stadtumbau West" gab es bei der jüngsten Stadtratssitzung viel Diskussionsbedarf. So wird eine Machbarkeitsstudie zum alten BBZ einschließlich der ehemaligen Landwirtschaftsschule erstellt. Weil die Stadt mit dem Bau von Parkplätzen auf dem Jägergrundstück nicht weiterkommt, kündigte Bürgermeister Helmut Blank (CSU) an, dort notfalls provisorisch Parkplätze errichten zu lassen, bis die Stellplätze in der Lache fertig sind.

Die Wunschliste

Evi Mohr vom Sanierungsbeauftragten Schlicht Lamprecht Architekten stellte den Stadträten die Prioritätenliste vor. Die Stadt muss den Bedarf bei der Regierung anmelden, wenn sie Fördermittel haben will. Für 2021 ist zunächst ein Realisierungswettbewerb für die Umgestaltung des Marktplatzes einschließlich der gesamten Hauptstraße und der Einfahrt am Oberen Tor vorgesehen.

Ein städtebaulicher Rahmenplan für das Quartier Riemenschneiderstraße, Schwesterngasse, Kirchplatz und Kirchgasse soll im nächsten Jahr erstellt werden. In diesem Areal gibt es mehrere leerstehende Gebäude. Auch für die Zehntscheune soll eine Machbarkeitsstudie erstellt werden.

Die Fußgängerspange von der inneren Lache zum Marktplatz, der Marktplatz 10 und 11 (Schweiz, Lutz-Haus) und das Reißmannhaus sind ebenso aufgeführt wie zwei private Wohnhäuser, die Kulturscheune am Heimatspielhaus, der Jörgentorpark, der Bahnhof nebst Umfeld, das Jägergrundstück, der Parkplatz Lache und einiges mehr. Verwunderung gab es zunächst über die geplante Machbarkeitsstudie zum BBZ I und BBZ II. Bisher hatte es geheißen, dass das große BBZ abgerissen werden soll und die ehemalige Landwirtschaftsschule möglicherweise Musikschule wird. Die Studie soll aufzeigen, ob nicht auch das BBZ zumindest in Teilen genutzt werden kann, sagte Bürgermeister Helmut Blank (CSU). Er verwies auf die Aula und andere Räume, die genutzt werden könnten. Insgesamt sind im Rahmen des Förderprogramms im nächsten Jahr Investitionen in Höhe von 6,65 Millionen Euro vorgesehen, erläuterte Evi Mohr. Im Jahr darauf sind es noch einmal 3,5 Millionen Euro.

Weil auch die Sanierung des Jörgentores mit auf der Liste steht, fragte Rosina Eckert (Forum aktiv) nach, was es denn mit der von Bürgermeister Helmut Blank ins Spiel gebrachten Jugendherberge auf sich hat, die er gerne wieder im Turm sehen würde. Das sei nur eine Variante, meinte der Bürgermeister. Natürlich müsse ein Sicherheitskonzept erstellt werden. "Es gibt verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise eine Außentreppe analog zum Schloss Aschach." Dann brachte er das Problem auf den Punkt: "Wir brauchen eine Nutzung des Turms, um Fördergelder zu bekommen."

"Das Dach hält"

Rosina Eckert wunderte sich auch darüber, dass die Sanierung der Zehntscheune "komplett rausgenommen" wurde. Das Dach ist vor geraumer Zeit nur notgesichert worden. Evi Mohr verwies darauf, dass die Zehntscheune enthalten ist, allerdings ohne Zeitfenster (die Liste reicht von 2020 bis 2023). Der Bürgermeister versicherte, dass die Haltbarkeit des Daches regelmäßig von Statikern überprüft werde. Nach deren Aussage bestehe keine Gefahr. Die Anfrage sei aber absolut berechtigt. Er erinnerte daran, dass es verschiedene Ideen einer künftigen Nutzung der Zehntscheune gebe. Zuerst einmal müsse aber die Feuerwehr ihr neues Haus haben, damit sie aus dem Erdgeschoss ausziehen kann.

Keine guten Nachrichten erhielt Leo Pfennig (Freie Wähler) auf seine Nachfrage, wie es um das Jägergrundstück steht. Auf dem Areal neben dem Bahnhof sollen Parkplätze für das neue BBZ entstehen. Das Problem sei die Bahn, sagte der Bürgermeister. "Wir bekommen keinen Kontakt mit einem Verantwortlichen", betonte er. Er versicherte aber, dass bis zur Eröffnung des neuen BBZ im September 2020 Abhilfe geschaffen werde. Im Notfall müsse das Areal provisorisch als Parkplatz dienen, bis der neue Parkplatz in der äußeren Lache fertig ist. Leo Pfennig brachte noch ein städtisches Grundstück neben dem Netto-Markt als möglichen Parkplatz ins Spiel. Das sei so vorgesehen und in der Liste enthalten.

Als es dann um die mögliche Aufnahme in die Initiative "Innen statt Außen" ging, wo es noch mehr Fördermittel gibt, kam die Ernsthaftigkeit zur Sprache, mit der Münnerstadt ihren Willen zur Innenstadtsanierung gegenüber der Regierung bekräftigen sollte. Da konnte der geschäftsleitende Beamte Stefan Bierdimpfl sehr gute Nachrichten verkünden. Denn bei der Regierung komme es beispielsweise sehr gut an, dass Münnerstadt eine der ganz wenigen Kommunen sei, die den Eigenanteil der Eigentümer bei vorbereitenden Untersuchungen ihrer Sanierungsobjekte vollständig übernimmt.