Stadt als "Sicherer Hafen"

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Die Flüchtlingsbetreuung hat sich mit dem Thema "Sicherer Hafen Herzogenaurach" auseinandergesetzt und richtet einen Appell an den Stadtrat. Die Stadt möge doch dem Beispiel Erlangen folgen und Herzog...

Die Flüchtlingsbetreuung hat sich mit dem Thema "Sicherer Hafen Herzogenaurach" auseinandergesetzt und richtet einen Appell an den Stadtrat. Die Stadt möge doch dem Beispiel Erlangen folgen und Herzogenaurach zum "Sicheren Hafen" erklären. Das berichtet der Leiter des Kreises, Konrad Eitel, in einer Pressemitteilung.

Bei der Sitzung des Leitungskreises der Flüchtlingsbetreuung Herzogenaurach am Montagabend, so berichtet Eitel weiter, stand auch das Thema Seenotrettung zur Debatte. Übereinstimmend sei dabei betont worden, dass es zur Rettung von Geflüchteten aus Seenot keine Alternative gebe. Dies sei ein Gebot der Menschlichkeit und auch im internationalen Seerecht verankert.

Gelobt wurde hier das Engagement des Ratsvorsitzenden der EKD, Bedford-Strohm, der unermüdlich für eine Lösung des Problems eintrete. Deutschland müsse nun in der EU noch mehr als bisher dafür sorgen, dass die Kriminalisierung der Seenotrettung beendet werde und Italien und Malta bei der Bewältigung nicht mehr allein gelassen werden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Mit der Erklärung von Städten zum "Sicheren Hafen" und der Bereitschaft, aus Seenot gerettete Menschen aufzunehmen, "leisten auch Kommunen einen wichtigen Beitrag und setzen Signale für einen humanitären Umgang mit geflüchteten Menschen", schreibt der Leiter der Flüchtlingsbetreuung weiter. Deshalb appelliert der Leitungskreis an den Stadtrat, Herzogenaurach zum "Sicheren Hafen" zu erklären und sich so auch der Stadt Erlangen anzuschließen.

Eitel: "Eine Stadt mit weltweit tätigen Unternehmen, in der Menschen aus mehr als 100 Ländern leben, täte gut daran, sich diesem Anliegen nicht zu verschließen."

Der Herzogenauracher hatte bereits in seiner Eigenschaft als Kreisrat der SPD einen Antrag an den Kreistag gestellt. Dort allerdings konnte er sich nicht durchsetzen. Er fand 18 Zustimmungen, aber 35 Ablehnungen. Als Grund wurde von mehreren Kreisräten angegeben, der Kreistag sei das falsche Gremium. Der Landkreis dürfe nicht über die Köpfe der Kommunen entscheiden. Das sagte auch Landrat Alexander Tritthart: "Wir müssen den Bürgermeistern die Freiheit lassen, es selber zu entscheiden."

Jetzt richtet sich Eitel mit seinem Appell an die Stadt Herzogenaurach und ihren Bürgermeister. bp