SPD setzt auf Erfahrung und frischen Wind

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Die SPD-Ortsvereine Kehlbach/Buchbach, Windheim/Hirschfeld sowie Steinbach am Wald haben am Dienstag bei der Aufstellungs-Versammlung im "Dorfhaus" Kehlbach ihre gemeinsamen Kandidaten für die Gemeind...

Die SPD-Ortsvereine Kehlbach/Buchbach, Windheim/Hirschfeld sowie Steinbach am Wald haben am Dienstag bei der Aufstellungs-Versammlung im "Dorfhaus" Kehlbach ihre gemeinsamen Kandidaten für die Gemeinderatswahlen am 15. März nominiert. Die Kandidatenliste mit elf Männern und drei Frauen wurde einstimmig angenommen.

Der Koordinator zur Kommunalwahl, Klaus Neubauer, freute sich über eine starke Liste mit höchst engagierten Kandidaten. Diese kommen - mit Ausnahme von Hirschfeld - aus allen Gemeindeteilen. "Gemeinsamkeit und Zusammenarbeit über die Fraktionen hinweg soll auch zukünftig die Prämisse für die neue Periode ab Mai 2020 bei der Gemeinderats-Politik sein", appellierte er.

Die Kandidaten - das Durchschnittsalter beträgt 49 Jahre - stellten sich kurz vor. Allen gemein war ihr großes ehrenamtliches Engagement in Vereinen, Institutionen oder Kirche. Die jüngsten Kandidaten sind der 22-jährige Industriekaufmann Jannik Löffler aus Buchbach sowie der ein Jahr ältere Industriemeister Michael Wich aus Kehlbach. Beide möchten - nach eigenem Bekunden - "frischen Wind in den Gemeinderat bringen". Die ältesten Kandidaten sind Klaus Neubauer mit 66 und Werner Vetter mit 67 Jahren. Neubauer - zugleich Dritter Bürgermeister - gehört dem Gemeinderat in Steinbach seit 24 Jahren an. Der pensionierte Polizist Werner Vetter wohnt seit 2001 der "Liebe wegen" in Kehlbach. Er war zwölf Jahre Marktgemeinderat in Tettau, davon sechs Jahre als Fraktionsvorsitzender.

Sehr freute man sich seitens der SPD über die Kandidatur dreier Frauen: Diana Stein, Birgit Mildenberger sowie Dunja Wittmann, die an dem Tag in die SPD eintrat und ihr Parteibuch ausgehändigt bekam. Die Liste umfasst drei parteilose Kandidaten. Dritter Bürgermeister Klaus Neubauer nimmt auf eigenem Wunsch den letzten Listenplatz ein. "Das heißt aber nicht, dass ich nicht mehr gewählt werden möchte. Im Gegenteil: Ich möchte die 30 Jahre auf alle Fälle noch voll machen", wünschte er sich.

Angeführt wird die Liste vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Peter Grüdl, der die inhaltlichen Schwerpunkte des Wahlprogramms erläuterte. Der 48-jährige Familienvater gehört dem Gemeinderat Steinbach als Nachrücker seit 2016 an. Der Maschinenbauingenieur arbeitet an der Hochschule Coburg als Laboringenieur im Bereich Strömungstechnik. Am meisten unter den Nägeln brenne ihm die Situation der Kinderkrippen und -gärten in der Großgemeinde. "Die drei Einrichtungen laufen seit Jahren nur noch mit einer Sondergenehmigung durch das Jugendamt", prangerte er an. Insbesondere der Buchbacher Kiga laufe Gefahr, dass man ihm im September die Betriebserlaubnis entziehe.

Sorge bereite ihm der gedrittelte Unterhalt durch die Gemeinde, des Erzbistums sowie Generierung von Fördergeldern. Vom Drittel des Erzbistums müsse die örtliche Kirchenverwaltung 30 Prozent selbst aufbringen. Bei einer Investitionssumme für die Kita Steinbach von 1,8 Millionen Euro und davon 600 000 Euro für das Erzbistum, wären dies 200 000 Euro. Die Kirche wolle die Gebäude nicht mehr; aber die Trägerschaft behalten. Es gehe nicht an, sich nur die Rosinen rauszupicken und die Gemeinde die Kosten tragen zu lassen. Man sollte daher Alternativen in der Trägerschaft wie Wohlfahrtsverbände in Betracht ziehen.

Weitere dringliche Themen seien die Verbesserung der Mobilität in der Gemeinde, der ärztlichen Versorgung und Verkehrssicherheit, die Schaffung von Baugrundstücken sowie Mietwohnungen, die Beseitigung von Leerstand, Jugendräume in Steinbach und Windheim sowie der Ausbau des Radwegenetzes. Riesenthemen seien die Digitalisierung und der Ausbau von Mobilfunk beziehungsweise des Breitbandnetzes. Sehr bedauerte er es, dass keines der neuen Gebäude - also Freizeit- und Tourismuszentrum, MGH und Co. - mit erneuerbaren Energien betrieben werde. Die Themenschwerpunkte werden auf einem Wahlflyer festgehalten, wobei er und auch alle Anwesenden die Kindergarten-Problematik am vordringlichsten erachteten. hs