Helga Kursawe feierte mit ihrer Familie, Freunden, Nachbarn und Honoratioren ihren 90. Geburtstag. Das Sonntagskind Helga Zweschper stammt aus Langendorf im...
Helga Kursawe feierte mit ihrer Familie, Freunden, Nachbarn und Honoratioren ihren 90. Geburtstag. Das Sonntagskind Helga Zweschper stammt aus Langendorf im Landkreis Sternberg in Mähren. Sie war die älteste von fünf Kindern. Ihr Vater war Elektriker, die Mutter Schneiderin.
Die Trägerin des Ehrenwappens der Gemeinde Pretzfeld besuchte eine Kloster-, dann die Oberschule. "Nach dem Einmarsch russischer Truppen sind wir Jugendlichen zum Kühehüten eingeteilt worden", erinnerte sich Helga Kursawe. Pfingsten 1946 wurde ihre Familie ausgewiesen und es ging im Viehwagen Richtung Deutschland. Zuerst kamen sie in Lichtenfels in eine Notunterkunft. Doch die Familie hatte Glück und wurde von einer kinderlosen Müller-Familie aufgenommen, für die Helgas Mutter Kleidung nähte. Ab 1946 besuchte Helga Kursawe das Gymnasium in Neustadt an der Aisch und legte 1949 das Abitur ab. Seit 1957 arbeitete sie im Pretzfelder Forschungslabor der Firma Siemens. 1959 heiratete sie den Techniker Erhard Kursawe, bekam zwei Kinder und baute mit ihm ein Haus.
Aus dem Pretzfelder Labor wurde ein Fertigungsbetrieb, dessen Leitung Helga Kursawe 1973 übernahm. 1988 ging sie in Ruhestand. "Jahrelange Gymnastik, Gedächtnistraining und Gruppentanz haben mich fit gehalten", meinte die Jubilarin, die noch in ihrer eigenen Wohnung lebt. Ihr ganzer Stolz sind ihre fünf Enkel. "Als Mutter ist sie super, verteilt alles gerecht, hat viel Schwung, hat viel Verständnis und wir mussten nie Fürsorge vermissen, auch wenn sie viel gearbeitet hat", schwärmte Tochter Birgit Pirner.
cs