Zum Bericht "Lebendige Innenstadt" vom 14. September: Der "Erste Markt" wird im Artikel über den verkaufsoffenen Sonntag in Ebermannstadt als Erfolg gefeiert. Es mag sein, dass ein Markt und ein verka...
Zum Bericht "Lebendige Innenstadt" vom 14. September: Der "Erste Markt" wird im Artikel über den verkaufsoffenen Sonntag in Ebermannstadt als Erfolg gefeiert. Es mag sein, dass ein Markt und ein verkaufsoffener Sonntag in der derzeitigen Corona-Situation bei schönstem Spätsommerwetter für die Besucher etwas Besonderes ist. Die Anwohner der Altstadt erleben diesen Markt allerdings ganz anders als berichtet, vor allem vor dem Hintergrund, dass wohl geplant ist, eine Sperrung des Marktplatzes am Wochenende zum Standard zu erheben.
Am Samstagmorgen gegen 6.30 Uhr wurden sie in der oberen Hauptstraße von Stadtarbeitern mit Laubbläsern geweckt, da noch schnell etwas saubergemacht werden musste. Die Rosengasse, Brauhausgasse und auch die Basteibräugasse wurden zur Sackgasse erklärt. Wer jetzt allerdings meint, damit haben die Anwohner ja wenigstens vor dem Verkehr ihre Ruhe, der täuscht sich. Der umgelenkte Verkehr quetschte sich sperrungsbedingt bereits am frühen Morgen in Form von hunderten Autos und Motorrädern durch die engen Gassen, um dann festzustellen, dass kein Durchkommen war. Die Lärm- und Abgasbelastungen waren entsprechend.
Für die Anwohner also durchaus ein Vorgeschmack auf das, was die Stadtverwaltung mit Isek (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) in der Planung hat: nämlich die Sperrung des Marktplatzes für den Durchgangsverkehr an Samstagen ab 14 Uhr bis Sonntag um 22 Uhr. Für die Bewohner der Innenstadt ist das eine extreme Belastung, die nicht zum Dauerzustand werden sollte. Und es muss in den engen Gassen nicht gewartet werden, bis ein Kind überfahren wird, um die Fragwürdigkeit einer solchen Maßnahme zu zeigen.
Also wem nützt das? Die betroffenen Bürger fragt offensichtlich niemand. Wir Altstadtbewohner leiden unter dieser zusätzlichen Belastung sowieso schon regelmäßig an vielen Wochenenden und Feiertagen, wenn wegen Kirchweih, Altstadtfest, Markttagen etc. gesperrt ist.
Die betroffenen Bürgen sind durchaus bereit, eine Einschränkung ihrer Lebensqualität in diesem Maß hinzunehmen, ein Dauerzustand darf daraus aber nicht werden. Sind wir Bürger 2. Klasse, nur weil wir in der Altstadt leben?
Hoffentlich hat der Stadtrat ein Einsehen und er stimmt bei der anstehenden Entscheidung gegen die geplante Sperrung des Marktplatzes. Laut Isek-Äußerungen ist diese bereits beschlossen. Wer entscheidet hier nun eigentlich? Helmut Leicht
Ebermannstadt