Feuerwehrleute trainierten in Eltmann das richtige Einstellen des Strahlrohrs.
Momentan sind die Feuerwehrleute im Landkreis zwar relativ stark mit Wasser beschäftigt, dennoch bereiteten sich in Eltmann die Atemschutzgeräteträger intensiv auf künftige Brandeinsätze vor. Was sich etwas gespreizt "Hohl-Strahlrohrführer-Training" nennt, kann für die Wehrleute selbst lebensrettend sein, reduziert aber auf jeden Fall die Wasserschäden im betroffenen Gebäude.
"Zur Feuerwehr geh ich zur Entspannung", erklärt Fabian Hümmer grinsend. Und weil er seinen ehrenamtlichen Dienst so sieht, hat der stellvertretende Feuerwehr-Kommandant in den vergangenen Wochen ein paar Sonderlehrgänge besucht, "ganz privat", erklärt er. Dabei hat er viel gelernt, was er jetzt an einem Übungs-Wochenende an die Aktiven der Eltmanner Wehren weitergab.
Das Strahlrohr-Training sollen alle 50 Atemschutzgeräteträger der Wehren durchlaufen.
Handhabung muss sitzen
Sieben Einstellungs-Stufen hat ein solches Strahlrohr. Beim Training geht es darum, die Einstellungen blind und unter Stress richtig zu wählen. So braucht es einen Sprühnebel, um das Rauchgas abzukühlen, einen gezielten Strahl zum Löschen eines Brandherds und einen kräftigen Sprühstrahl, um sich im Falle einer Durchzündung selbst zu schützen.
Beim Innenangriff sind Atemschutzgeräteträger immer zuzweit. Das ist schon an der Tür wichtig. Auf "drei" öffnet der Hintermann die Tür, der Vordermann sprüht und sondiert die Lage. Gemeinsam geht es dann mit abgedeckten Helm-Visieren in den Raum.
Der Rauch rollt an
Bei der Übung gibt Fabian Hümmer Kommandos: "Check, Kalt, Heiß, Zündung". Im Ernstfall müssen die Aktiven die Lage selbst einschätzen, anhand des Rauchs oder auch der Feuer-Farbe.
Eine so genannte Durchzündung, die trotz Schutzausrüstung enorm gefährlich werden kann, kündigt sich an, indem der Rauch rollend auf die Wehrleute zukommt, erklärt der federführende Kommandant Eltmanns, Uwe Hümmer, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Blitzschnell wirft sich das Team auf den Rücken, das Strahlrohr wird auf breiten, intensiven Sprühstrahl eingestellt und so entsteht eine Wasserwand, die die Feuerwehrleute schützt - wenn die richtige Einstellung gefunden wurde.
Neben der richtigen Einstellung des Strahlrohrs lernten die Aktiven viele Details für den Einsatz.
So merkten einige, dass sie ohne Sicht im Krebsgang stark nach rechts driften, ohne das zu bemerken - und wie wichtig es ist, den Schlauch auch als eine Art Sicherheitsleine zu benutzen. Die drei Feuerwehrfrauen in der Runde merkten, dass Technik oft Kraft ersetzen kann.
Beeindruckt von der Qualität der Übung zeigte sich der neue Kreisbrandmeister Thomas Neeb, der nach der vormittäglichen Theorie zum praktischen Teil am Nachmittag dazu kam. Und auch manche Passanten am Eltmanner Marktplatz blieben stehen und beobachteten, was so alles dazu gehört zum Einsatz bei der Feuerwehr.