Schweiß fließt für die Kerwa

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Wolfgang Schirmer (3.v.l.) gibt genaue Anweisungen für den Ansatz der Ziehsäge. Mit im Bild von links Tobias Rebhan, Maximilian Gratzke und Julian Schmidt Foto: K.-H. Hofmann
Wolfgang Schirmer (3.v.l.) gibt genaue Anweisungen für den Ansatz der Ziehsäge. Mit im Bild von links Tobias Rebhan, Maximilian Gratzke und Julian Schmidt  Foto: K.-H. Hofmann

Vom 18. bis 21. Oktober wird in Neukenroth Kirchweih ganz traditionell gefeiert. Am Samstag wurde dafür eine 25 Meter hohe Fichte mit der Ziehsäge gefällt.

Beim Volkstrachtenverein "Zechgemeinschaft" Neukenroth laufen die Vorbereitungen für die Kerwa vom 18. bis 21. Oktober bereits auf Hochtouren. Vor allem die Baumfällung kostet viel Schweiß. Vor Tagen schon hatten die Zechburschen zusammen mit dem Forstexperten Wolfgang Schirmer einen geeigneten Baum in dessen Privatwald ausgesucht. Wolfgang Schirmer hat auch den Baum für die Zechgemeinschaft gestiftet.

Am Samstag ging es in aller Frühe an die Arbeit in den Wald. Vorher haben die Einhalter noch an der Zecherhalle ausgemacht, welcher Einhalter (Zechbursche), mit welchem Mädchen die Kerwa mitgestalten und den Plantanz durchführen darf. Festgelegt wurden auch die beiden Kellner, die zu jeder traditionellen Kerwa dazu gehören. Danach aber ging es mit Unterstützung einiger ehemaliger Einhalter mit dem Traktor und in Begleitung von Wolfgang Schirmer in den Wald zum Standort des Kirchweihbaumes.

Unter fachkundiger Anleitung und Beobachtung von Wolfgang Schirmer (der auch Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Kronach-Rothenkirchen ist) und Tobias Rebhan wurde der Baum in Handarbeit, traditionell mit der Ziehsäge, gefällt. Jedem war schnell klar: So eine Baumfällaktion ist keine leichte Arbeit. Und es gehört einiges Wissen dazu, damit der 25 Meter hohe Riese in die richtige Richtung fällt. Mit einem großen Rumms beim Aufprall auf den Boden und lautem Krachen und Knarzen der Äste kam der Koloss zu Fall.

Die Fichte ergibt etwa 2,5 Festmeter Holz, wiegt circa 1,5 Tonnen und bereitete einige Stunden schwerer Arbeit. Nach entsprechender Lagerung und Entastung ging es ans Entrinden des Baumes was auch Kraft und Kondition kostete.

Die Kerwa in "Neugrua" ist weithin beliebt und bekannt wegen ihrer zünftigen Tradition mit einigen besonderen Zeremoniells. Höhepunkte der Trachtenkerwa werden die Baumaufstellung am Samstagvormittag (19. Oktober), der Festgottesdienst in der St.-Katharina-Kirche am Sonntag, 20. Oktober, sowie am Nachmittag das Abholen der Zechmaala und der Plantanz auf dem Dorfplatz sein. Es sind bisher fünf Einhaltpaare und zwei Kellner gemeldet. Angeführt werden sie vom "Ersten Paar", das sind Julian Schmidt und Emily Schirmer. Die zwei Kellner sind Felix Maurer und Niklas Hackel. Die anderen Paare werden sich erst dieser Tage ergeben.

Es gibt einen sogenannten "Frouchdouch", an dem die Einhalter ihre Maala fragen, ob sie die Kerwa mitmachen und mitgestalten wollen. Es schließen sich die nächsten Tage und Abende etliche gemeinsame Tanzproben an. eh