Stettfeld hält sich an den Vertrag über die Nutzung der leer stehenden Einrichtung. Die Dorfgemeinschaft hatte beantragt, sie als Ausweichquartier während der Umbauarbeiten am Kindergarten zu verwenden.
Der Stettfelder Gemeinderat hatte im August letzten Jahres den Beschluss gefasst, die seit Sommer dieses Jahres leer stehende Grundschule von 2019 bis 2021 an die Lebenshilfe zu vermieten. Diese will dort insgesamt etwa 150 Kinder unterbringen. Weil aber die Um- und Neubaumaßnahmen im Stettfelder Kindergarten bevorstehen, lag nun ein Antrag der Stettfelder Dorfgemeinschaft vor, diesen Beschluss rückgängig zu machen. Grund: Für die 40 Kinder der Einrichtung muss so lange ein Ersatzquartier gefunden werden, die Krippe kann trotz der Baumaßnahmen normal weiterbetrieben werden.
Der Antrag führte zu einer kontroversen Diskussion im Gremium. Nicole Meyer wollte wissen, bis wann frühestens mit einem Baubeginn für den Kindergarten gerechnet werden könne. "Das steht noch in den Sternen", ließ Bürgermeister Alfons Hartlieb wissen. Der Förderantrag könne erst gestellt werden, wenn sämtliche dafür notwendigen Informationen vorhanden seien. Von einem Bewilligungsbescheid vor März 2019 sei nicht auszugehen. Derzeit lägen vonseiten des Architekten noch keine Baupläne und Kostenplanungen vor und auch der Kindergartenverein und die Gemeinde müssten noch Informationen liefern.
"Dann können wir in die Ausschreibung gehen und das dauert erfahrungsgemäß auch vier bis sechs Wochen", erklärte Hartlieb. Somit sei mit einem Baubeginn vor Juni 2019 nicht zu rechnen. "Aber immer unter Vorbehalt. Da muss nämlich wirklich alles optimal laufen", betonte er.
Im Moment besteht ein Mietvertrag mit der Lebenshilfe, der vonseiten der Gemeinde auch schon unterschrieben, allerdings von der Lebenshilfe noch nicht gegengezeichnet ist.
Dies liegt daran, dass der Vertrag derzeit bei der Regierung von Unterfranken liegt. Durch mehrmalige Wechsel von Zuständigkeiten war eine Unterschrift der Lebenshilfe noch nicht möglich. Allerdings verlasse man sich dort darauf, die Schule nutzen zu können, betonte der Bürgermeister.
Ausweichquartier im Blick
"Wir stehen gegenüber der Lebenshilfe in der Pflicht, auch moralisch!" Dem stimmte Doris Simon zu. "Ich erwarte, dass wenn der Gemeinderat einen Beschluss fällt, er sich auch daran hält." "Du wirst doch nicht sagen wollen, dass wir noch nie einen Beschluss zurückgenommen haben", hielt Jürgen Amend dagegen.