Bewohner auf der Herzo Base fürchten weiterhin Gefahren für die Kinder und die anhaltende Bautätigkeit schafft nicht gerade Erleichterung. Kleinere Maßnahmen sollen nun helfen, die Situation zu verbessern. Heute ist Ortstermin.
bernhard Panzer Dieses Thema lässt die Stadt so schnell nicht los: Im neuen Stadtteil auf der Herzo Base werde zu schnell gefahren, auch würden in verschiedenen Straßen die Gehwege fehlen. So sehen es zumindest mehrere Bürger, die einen Brief ans Rathaus geschrieben und sich darüber hinaus mit ihrer Sorge an die CSU-Fraktion im Stadtrat gewendet haben (der FT berichtete bereits).
Jetzt ist das Anliegen ein Thema im Planungsausschuss. Am heutigen Dienstag will das Gremium darüber beraten und mögliche kurzzeitige Erleichterungen beschließen. Vor der Sitzung treffen sich die Räte mit Bürgern zu einer Begehung vor Ort.
"Gefahren für Kinder"
Bürgermeister German Hacker (SPD) sagte im Vorfeld der Sitzung, dass die Stadtverwaltung in regelmäßigem Kontakt mit den Bürgern stehe. Wichtig sei zu erkennen, dass auf der Herzo Base noch immer eine Großbaustelle ist, was die Verkehrslage freilich nicht verbessert. Nichtsdestotrotz haben Bürger wiederholt auf Gefahrenlagen hingewiesen, die sie vor allem für ihre Kinder erkennen.
Beklagt wurde da vor allem, "dass die Kombination aus zu schnellem Fahren trotz Tempo-30-Zone und nicht vorhandenem Gehsteig eine Gefahrensituation, insbesondere für Kinder darstellt". So steht es wörtlich in der Erläuterung zur heutigen Sitzung.
Bürgermeister Hacker und seine Stadtverwaltung sind allerdings der Ansicht, dass die dortige Straßengestaltung dem Stadtratsbeschluss von 2013 entspricht und das nach wie vor als unproblematisch erachtet werde, wenn man den Verzicht auf Gehsteige in der Kombination mit Tempo 30 betrachtet. Das hätten auch Gespräche mit der Polizei so ergeben. Freilich werde die gesamte Situation durch die anhaltende Baustellentätigkeit erschwert: "Man muss daher davon ausgehen, dass sich der Zustand zwar schrittweise beruhigen wird, aber durch die anhaltende Bautätigkeit des Bauabschnitts noch bis zu zwei Jahre andauern wird", heißt es in der Tischvorlage zur Sitzung. Mit anderen Worten: Es sollen kurzfristig Maßnahmen ergriffen werden, die erst mal eine gewisse Erleichterung bringen.
Grünstreifen kommen weg
Unter anderem will man in zwei Straßen auf die 85 Zentimeter breiten Grünstreifen verzichten und diese nachträglich pflastern lassen. So steht es auch im Beschlussvorschlag zur Sitzung. Betroffen sind die Carl-von Ossietzky-Straße und Aristide-Briand-Straße. Es wird aber darauf hingewiesen, "dass dieser Streifen formal kein Gehsteig ist, sondern nur ein befestigter Randstreifen".
Darüber hinaus sollen Messschilder aufgestellt werden, die die gefahrene Geschwindigkeit anzeigen. Hinzu kommen Warnschilder "Kinder". Es soll geprüft werden, ob zusätzliche Hindernisse eine gewisse Beruhigung bringen können. Des Weiteren könnten vielleicht Parkbuchten umgebaut werden, so dass "halbseitig beparkbare Gehsteige" daraus werden.