Schöne Blicke in die Ferne

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Von Hesselbach kommend, links neben der Staatsstraße nach Lahm, steht, etwa am Scheitelpunkt der ehemaligen Straße von Hesselbach nach Wilhelmsthal, die sogenannte "Dienesch"-Linde. Der alte Baum spendet Schatten für einen Sandsteinsteinpfeiler, den Hans Weißer 1764 hat setzen lassen, nachdem seine beiden Kinder hier im Winter 1761 bei einer großen Schneeverwehung ums Leben gekommen waren. Auf Initiative der Dorfgemeinschaft Hesselbach wurde hier eine neue Sitzgarnitur aufgestellt. Foto: He...
Von Hesselbach kommend, links neben der Staatsstraße nach Lahm, steht, etwa am Scheitelpunkt der ehemaligen Straße von Hesselbach nach Wilhelmsthal, die sogenannte "Dienesch"-Linde ...
Von Hesselbach kommend, links neben der Staatsstraße nach Lahm, steht, etwa am Scheitelpunkt der ehemaligen Straße von Hesselbach nach Wilhelmsthal, die sogenannte "Dienesch"-Linde. Der alte Baum spendet Schatten für einen Sandsteinsteinpfeiler, den Hans Weißer 1764 hat setzen lassen, nachdem seine beiden Kinder hier im Winter 1761 bei einer großen Schneeverwehung ums Leben gekommen waren. Auf Initiative der Dorfgemeinschaft Hesselbach wurde hier eine neue Sitzgarnitur aufgestellt.  Foto: He...

natur  Am Wochenende feiert das Hesselbacher Dorffest 25. Jubiläum. Am Samstagnachmittag sind alle Heimat- und Naturfreunde ab 14 Uhr zum Wandern auf dem "von-Marschall-Weg" eingeladen.

von unserer Mitarbeiterin heike schülein

Hesselbach — Es ist ein wunderschöner Anblick, der sich vom Aussichtspunkt Am Böhla, etwas außerhalb Hesselbachs, aus auftut. Von hier aus kann der Besucher bei klarer Fernsicht die höchsten Berge des Frankenwalds und der benachbarten Mittelgebirge erkennen.
Festgehalten sind diese eindrucksvollen Blicke auf einer großen Schautafel, der ersten des von der Dorfgemeinschaft Hesselbach ausgewiesenen "von-Marschall-Wegs".
Die Tafel zeigt das benachbarte Höhendorf Birnbaum mit der Hesselbacher Kapelle im Vordergrund, das Fichtelgebirge und das Kronachtal. Zu lesen ist auch der geschichtliche Hintergrund von Hesselbach, das 1338 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Mit dem Höhenrundwanderweg wurde Gottfried Wilhelm von Marschall - einer herausragenden und das Dorf prägenden Persönlichkeit des vom 17. bis zum 19. Jahrhundert in Hesselbach ansässigen Adelsgeschlechts - ein Denkmal gesetzt. Gekennzeichnet ist der Weg auch mit einer Zeichnung des ehemaligen Schlosses, das 1911 einem Brand zum Opfer fiel. "Mit seiner Länge von knapp 5,1 Kilometern bietet der "von-Marschall-Weg" Aussichten, die einen von der Natur schwärmen lassen. Der Blick zum Ochsenkopf und Schneeberg im Fichtelgebirge, dem Döbra im Frankenwald, dem Wetzstein im Südthüringer Land und dem Muppberg bei Neustadt bei Coburg weisen auf einen der schönsten Höhenrücken im Frankenwald hin", erklärt der Vorsitzende (zugleich auch Ehrenvorsitzende) der Dorfgemeinschaft Hesselbach, Edgar Renk.

Start und Ziel am Festplatz

Die Dorfgemeinschaft Hesselbach möchte diese Aussichten beim Jubiläumsfest am Samstag, 8. August, einem breiten Publikum zeigen: bei einer Führung auf den "von-Marschall-Weg" mit Erläuterungen auf drei Aussichtspunkten. Start und Ziel ist "Am Plan".
Bei der rund 75-minütigen Wanderung wird Renk die Geschichte zur Entstehung sowie die Nah- und Fernziele den Teilnehmern erklären. Start und Ziel ist der Festplatz "Am Plan".
Der "von-Marschall-Weg", der den besonderen Charakter der Frankenwald-Landschaft deutlich macht, wurde 1998 erstellt. Benannt ist er nach Gottfried Wilhelm von Marschall- "Er gilt als Gründer von Wilhelmsthal und lebte im 17. Jahrhundert in Hesselbach, ebenso sein Sohn Christof Ernst", so Renk.
Nach dem Tod des letzten Schlossherrn Adam Friedrich von Marschall fiel das Lehen im 19. Jahrhundert an die Krone Bayerns, die das Schlossgut 1849 an einem Bauern verkaufte. Das einstmals schöne Schloss brannte 1911 nieder. Ein Neubau folgte.
Dieses Anwesen mit der einstigen Hausnummer 49 trägt noch heute den Hausnamen "Schlosshannes".