Schnecke im Schuh begeisterte

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Englisch-Unterricht einmal anders: Das "White Horse Theatre" gastierte an der Maximilian-von-Welsch-Realschule. Foto: Heike Schülein
Englisch-Unterricht einmal anders: Das "White Horse Theatre" gastierte an der Maximilian-von-Welsch-Realschule.  Foto: Heike Schülein

Das "White Horse Theatre" machte Station in der Maximilian-von-Welsch-Realschule. Die Schüler waren nicht nur von dem Stück begeistert. Sie durften sich auch in der englischen Sprache verständigen.

Von Beginn an fanden die "featuring actors" einen guten Draht zu ihrem jungen Publikum, das sie dann auch das ein oder andere Mal in die unterhaltsame und lustige Handlung mit einbezogen.

In der Geschichte handelt von der alleinerziehenden Mutter Nina mit ihrer Tochter Meghan sowie dem alleinerziehenden Vater Jack mit seinem Sohn Luke. Die Familien wohnen nebeneinander und so lernen sich die beiden Erwachsenen kennen und lieben. Wen sie allerdings überhaupt nicht auf ihrer Rechnung haben, sind ihre lieben Kinderchen.

Happy End

Die sind von der neuen Liebesbeziehung gar nicht begeistert, denn dann würden sie ja Geschwister werden. Gemeinsam lassen sie nichts unversucht, das neue Liebespaar wieder auseinanderzubringen. Doch womit diese wiederum nicht gerechnet haben: Der Feind meines Feindes wird am Ende mein Freund. Und so kommt es schließlich, trotz Tabasco im Kuchen und einer Schnecke im Schuh, zu einem Happy End.

Obwohl das komplette Stück in englischer Sprache aufgeführt wurde, hatten die sehr aufmerksamen jungen Zuschauer kein Problem, der turbulenten vom Sprachniveau ganz auf die Bedürfnisse von Anfängern zugeschnittenen Geschichte zu folgen.

Besonders die humorvolle Gestaltung inklusive vieler witziger Dialoge und jeder Menge Spontanität der jungen, toll aufspielenden Darsteller kam gut bei den Schülern der Maximilian-von-Welsch-Realschule an. Diese machten die Erfahrung, dass Verständnis nicht nur vom gesprochenen Wort abhängt. Selbst wenn man nicht jede einzelne Vokabel kannte: Die Schauspieler setzten gekonnt Gestik und Mimik ein, damit selbst die fünfte Jahrgangsstufe der Handlung gut folgen konnte.

Teils wurden diese sogar mit in das Theaterstück eingebunden und mussten sich dabei selbst in der Fremdsprache verständlich machen. So wurde die Vorstellung nicht "nur" zur unterhaltsamen Lernstunde, sondern auch zu einem echten Erfolgserlebnis, verstanden doch die Fünft- und Sechstklässler ein ganzes Stück in englischer Sprache.

Nach der Aufführung blieb noch Zeit für Fragen an die Darsteller, selbstverständlich ebenfalls in Englisch, welche ebenfalls in Englisch beantwortet wurden.

Dabei bewiesen die Fünft- und Sechstklässler, dass man bereits nach ein oder zwei Lernjahren gut in der Fremdsprache korrespondieren kann. Mit Fragen wie "Where do you come from?", "What's your name?" oder "Where do you live?" und "How old are you?" erfuhren sie einiges aus dem Leben des quirligen Quartetts.

Der tosende Beifall am Schluss zeigte, dass das "White Horse Theatre" auch in diesem Schuljahr den Geschmack seines jungen Publikums getroffen hatte.

1978 gegründet

Das "White Horse Theatre" wurde 1978 gegründet und tourt mit mehreren Theatergruppen vor allem an Schulen, aber auch in Gemeindezentren und anderen öffentlichen Einrichtungen. Aufgeführt werden englischsprachige Stücke mit pädagogischen Inhalten.

Das Programm ist drei Altersstufen angepasst und vermittelt neben Spaß an der Sprache auch soziale Botschaften. Seit der Gründung des Theaters durch Peter Griffith in England bekam es auch in Deutschland großen Zuspruch und hat nun seinen Sitz in Soest. Pro Jahr sehen sich circa 350 000 Schüler die Aufführungen des Theaters an, so auch in Frankreich, Japan und den Niederlanden.