Sanierungen werden teuer

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So manches Haus in der Gemeinde Theres steht leer oder ist vom Leerstand bedroht. Daher hat die Gemeinde Theres ein Förderprogramm zur Revitalisierung solcher Gebäude aufgelegt. Das Thema wurde auch in der Bürgerversammlung in Untertheres erörtert. Foto: Ulrike Langer
So manches Haus in der Gemeinde Theres steht leer oder ist vom Leerstand bedroht. Daher hat die Gemeinde Theres ein Förderprogramm zur Revitalisierung solcher Gebäude aufgelegt. Das Thema wurde auch in der Bürgerversammlung in Untertheres erörtert.  Foto: Ulrike Langer

Die Unterthereser sprachen bei der Bürgerversammlung zahlreiche Vorhaben an.

Ulrike Langer Interessiert und lebhaft diskutierten die 43 Frauen und Männer, die die Bürgerversammlung im Schützenhaus besuchten, mit dem Thereser Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) über die Zukunft in ihrem Gemeindeteil. Dabei beherrschten die Themen "Kanalsanierung in der Brunnen- und Ölgartenstraße" sowie "Leben im Alter" den Dialog.

Wie Schneider mitteilte, wird der Landkreis Haßberge 2019 die Kreisstraße (Brunnenstraße) in Untertheres sanieren. Dabei muss die Gemeinde in die Erneuerung der Gehwege, das Glasfaserkabel und die Straßenbeleuchtung rund 420 000 Euro sowie rund 580 000 Euro in die Kanalsanierungen in der Brunnenstraße und in der Ölgartenstraße investieren, was abzüglich der Zuschüsse eine Summe von rund 800 000 Euro bedeute. "Auch der Kanal in der Ölgartenstraße hat enorme Schäden und als Gemeinde sind wir verpflichtet, diesen zu sanieren. Außerdem macht uns das viele Fremdwasser zu schaffen", sagte Schneider.

Auf Anregung von Holger Beck, dem Sprecher der Anlieger der Ölgartenstraße, sagte er zu, den Kanal noch einmal befahren zu lassen, um festzustellen, woher der Fremdwassereintrag stammt. Da es offensichtlich viel Quellwasser und/oder Schichtenwasser in dem Bereich gibt, wurde die Frage in den Raum gestellt, ob ein Trennsystem nicht vorteilhafter wäre. "Das wäre sicher sinnvoll, wäre aber auch sehr aufwendig und sehr teuer", antwortete der Bürgermeister. Er teilte mit, dass die Kosten für die Kanalsanierungen auf die gesamte Gemeinde Theres umgelegt würden. Ob nur die Kanalgebühren erhöht werden müssen oder auch Beiträge fällig werden, konnte er noch nicht mitteilen.

Gerecht?

In dem Zusammenhang monierten Stefan Wagenhäuser und weitere Bürger das Umlegungsverfahren von Kanalbeiträgen nach Grundstücks- und Geschossflächen. Ihrer Meinung nach wird damit ein älterer Bürger, der alleine in einem großen Haus wohnt, gegenüber einer großen Familie in einem kleineren Haus benachteiligt. Doch die Investitionen teilweise auch nach der Anzahl der Bewohner eines Hauses umzulegen, sei gesetzlich nicht erlaubt, erwiderte Matthias Schneider.

Er erläuterte auch, dass der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung im Raum Theres beim Neubau der Mainbrücke rund 1,6 Millionen Euro investieren müsse. Hinzu kämen die Erweiterung des Stauraumkanals Untertheres II und der Umbau des Stauraumkanals Untertheres II zum Regenüberlaufbecken mit einer Summe von 980 000 Euro.

Waltraud Pries sprach das betreute Wohnen an, nachdem auch schon in der Bürgerversammlung in Obertheres die Frage, wie ältere Bürger ihren Lebensabend in ihrem Heimatort verbringen können, gestellt worden war. Schneider betonte abermals, dass dies keine Aufgabe der Gemeinde sei. Siegmund Kerker warf in die Diskussion ein, dass er einen genehmigten Bauplan für ein Haus mit sechs Wohnungen habe. "Wenn sich sechs Personen melden, kümmere ich mich um den Bau. Doch bisher sind die Leute noch nicht bereit, ihr eigenes Haus zu verlassen", sagte er. Bezüglich des Viehhofs in Obertheres teilte der Bürgermeister mit, dass es einen Interessenten gebe, er jedoch nicht mehr zu diesem Thema sagen könne.

Gegen Leerstände

Diskutiert wurde weiterhin über die erschlossenen, unbebauten Grundstücke, die Leerstände im Ort und das Förderprogramm der Gemeinde. Schneider erklärte: "Wir haben im Gemeinderat schon darüber gesprochen, ob wir nicht in Obertheres und Untertheres Bebauungspläne wieder zurücknehmen. Denn es ist schwierig, Bauland zu einem vernünftigen Preis zu erhalten."