von unserem Mitarbeiter Klaus-Peter Wulf Stadtsteinach — Kein gutes Haar ließen die Vertreter der Bürgerinitiative Pro Stadtsteinach an der Planvorlage für die 6,07 Kilometer lange...
von unserem Mitarbeiter Klaus-Peter Wulf
Stadtsteinach — Kein gutes Haar ließen die Vertreter der Bürgerinitiative Pro Stadtsteinach an der Planvorlage für die 6,07 Kilometer langen Ortsumgehung. "Die Behörden wollen mit dem Ausbau der Bundesstraße 303 eine schnelle Verbindung von Ost nach West schaffen. Wie die Planung und die geschaffene Realität bei Losau und Seibelsdorf zeigen, wird dabei wenig Rücksicht auf die intakte Natur und den Landschaftsverbrauch genommen", sagte Stadtrat Knud Espig (SPD) bei einer Zusammenkunft in der Pizzeria "San".
Umsatzeinbußen befürchtet Espig nannte es ein Wunschdenken, dass Stadtsteinach durch die Umgehung aufblühen werde. Im Gegenteil, auch die Geschäftsleute und Gastronomen würden sicher nicht glücklich sein, wenn der ganze Verkehr einmal an Stadtsteinach vorbeifließe.
Das werde zu kräftigen Umsatzeinbußen führen, was die Beispiele wie Wallenfels, Neudrossenfeld, Rugendorf und Melkendorf zeigten.
"Eine vergleichbare Entwicklung für Stadtsteinach muss daher unter allen Umständen vermieden werden", sagte Espig. Werde die Realisierung der Ortsumgehung weiter verfolgt, so müssten Straßenbauverwaltung und Verkehrsministerium schon im Vorfeld ein Konzept erstellen, wie die Attraktivität und die Kaufkraft von Stadtsteinach erhalten werden könne. "Es ist zudem erforderlich, die daraus resultierenden Maßnahmen so rechtzeitig umzusetzen, dass der Erfolg bereits bei einem möglichen Bau der Umgehung gesichert ist."
"Viele Stadtsteinacher sehen in der geplanten Trasse ein Unding, denn die Eingriffe sind gravierend", betonte Alwin Geyer in seiner Eigenschaft als örtlicher Vorsitzender des Bund Naturschutz.
Nicht nur ihm fehle bisher eine Umweltverträglichkeitsprüfung, die als Forderung in der Stellungnahme zum Planverfahren bis zum 7. Oktober ihren Platz finden werde.
Geyer stellte die Frage in den Raum, ob der Bau der Stadtsteinacher Umgehung womöglich von den Verantwortlichen mit Priorität verfolgt werde, weil die B 289 neu um Untersteinach und Kauerndorf herum zu teuer komme.
Vonseiten der Kurklinik Salem befürchtete Heiko Weiß, dass die direkt in einem tiefen Einschnitt unterhalb vorbeiführende zukünftige Umgehung Auswirkungen auf den Kurbetrieb haben wird. Alle Gäste liebten die Ruhe und die umgebende Natur. Nach dem Bau werde es lauter, und auch viel Natürliches verschwinde. Weiß befürchtete finanzielle Einbußen und möglicherweise auch den Verlust von Arbeitsplätzen.
Gewaltige Sorgen macht sich Sepp Madl vom örtlichen Frankenwaldverein um das wildromantische Steinachtal.
Eine sieben Meter hohe Brücke am Eingang des Tals zwischen Hochofen und Schneidmühle sei nicht gerade förderlich und beeinträchtige die Ruhe und Abgeschiedenheit.
Unterschriftenliste möglich Knud Espig wies noch darauf hin, dass sich Bürger der Stellungnahme und den Einwänden der Initiative Pro Stadtsteinach anschließen könnten. Bei Bedarf werde er eine entsprechende Unterschriftenliste anfertigen und für die Einreichung bei der Regierung von Oberfranken Sorge tragen.
Das nächste Treffen der Initiative Pro Stadtsteinach findet voraussichtlich erst am 27. Oktober statt.