Herr Heil will, dass wir zu Hause bleiben. Wenn ich mich an unserem Arbeitsplatz umsehe, stelle ich fest, dass der Wille des Bundesarbeitsministers weitgehend erfüllt ist. Die Idee des Homeoffice greift auf erschreckende Weise um sich. Möglicherweise sogar unter Postboten. Zumindest kamen die Briefe mit dem Poststempel vom 14. Dezember erst jetzt in der Redaktion an.

Nichts gegen Herrn Heils "Arbeitsschutzverordnung", aber vielleicht ordnet sie das Falsche. Was wir vor allem vermissen, ist ein Schutz der Arbeitspausen. Wo ist die Verordnung, die die Zigarettenpause berücksichtigt? Wer schützt den Tratsch, der in der Redaktionsküche ausgetauscht wird, während der Kaffee durchläuft? Wer schützt den Griff in die Pralinenschachtel, die der Kollege dankenswerterweise mitgebracht hat?

All diese Pausen-Formen sind durch das Homeoffice vom Aussterben bedroht. Eine Arbeitspausen-Schutzverordnung muss her. Sie würde nicht nur die Rauch- und Kaffeepause sichern, sondern auch den erhofften Plausch mit dem Briefträger.