Polizei gibt Suche nach Mörder nicht auf

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Die Polizei und die Staatsanwaltschaft geben die Suche nach dem Täter im Fall Ottinger nicht auf. Foto: Archiv/Marco Meißner
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft geben die Suche nach dem Täter im Fall Ottinger nicht auf. Foto: Archiv/Marco Meißner

Seit 13 Jahren versucht die Mitwitzer Familie Ottinger, wieder zur Normalität zurückzufinden. Seit 13 Jahren gelingt es ihr nicht. Der Grund: Am 13. November 2006 wurde der damals 61-jährige Familienv...

Seit 13 Jahren versucht die Mitwitzer Familie Ottinger, wieder zur Normalität zurückzufinden. Seit 13 Jahren gelingt es ihr nicht. Der Grund: Am 13. November 2006 wurde der damals 61-jährige Familienvater Norbert Ottinger in seinem Laden getötet, aber der Täter ist bis heute nicht ermittelt. Das Jahr 2019 weckte neue Hoffnung, dass die Angehörigen des Opfers eines Tages doch wieder ein Stück weit zum Alltag zurückkehren und die Bluttat hinter sich lassen können.

Die Ermittlungskommission "Kreisel - Cold Case" wendete sich in den vergangenen Monaten nämlich erneut an die Öffentlichkeit. Bereits im Mai luden Staatsanwaltschaft und Polizei zu einem Pressetermin nach Coburg ein. Der Fall wurde wieder aufgerollt, weil neue Ermittlungsmethoden zur Verfügung stehen und zugleich der Blickwinkel bei der Tätersuche ausgeweitet wurde.

Waren in den ersten Jahren nach der Ermittlung nur zur Tatzeit 18 bis 45 Jahre alte Männer in den Fokus geraten, so schließt die Polizei mittlerweile auch einen damals noch jüngeren Angreifer nicht aus. Jugendliche und Heranwachsende von 2006 - heute also um die 30 Jahre alte Männer - sollen daher genauer unter die Lupe genommen werden.

Im Juli berichtete die Polizei von einem weiteren Durchbruch. Das vollständige DNA-Muster des mutmaßlichen Täters konnte entschlüsselt werden. "Hiermit eröffnen sich den Kriminalbeamten neue, erfolgversprechende Ermittlungsansätze", hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Polizei und Staatsanwaltschaft. Rund 80 Männer rückten daraufhin besonders in den Fokus der erneuten DNA-Probeentnahmen. Außerdem wurden der Öffentlichkeit Beweismittel präsentiert: Die Tatwaffe (ein Softballschläger) und ein Kasseneinsatz.

Im Oktober schlugen die Ermittler einen weiteren Weg ein: "Aktenzeichen XY ungelöst". Im TV wurde das Geschehen der Bluttat nachgestellt. "Es ist eine unglaubliche Eskalation von Gewalt", bilanzierte Moderator Rudi Cerne den Hergang. "Die Situation ist völlig aus dem Ruder gelaufen", stellte Susanne Mechtold von der Kripo Coburg fest. Noch im Verlauf des Abends und der Nacht gingen erste Hinweise ein. Die Polizisten dürfen also wieder hoffen - die Hinterbliebenen auch. mrm