Neufang — Es war ein reichlich seltsam anmutender Zug, der am 28. Dezember 2013 - dem Tag der unschuldigen Kinder - wieder die Straßen von Neufang unsicher machte. Es gab kein Entkommen: Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer, Verkäuferinnen in den Geschäften oder auch Arbeiter, die ihren Dienst im Bergdorf verrichteten: Ihnen allen wurden die Glückwünsche für 2014 mit einer rußigen Schelln vom Schlotfeger der Neufanger Pfeffera übermittelt.
Mit dem Pfeffern, das nach einem heidnischen Brauch Glück bringen soll, wünscht man den Frauen in jedem Haus ein gutes neues Jahr. Das Pfeffern obliegt den Neufanger Burschen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren. Nach getaner Arbeit bitten sie artig um ihren Pfefferlohn. Dieser wird für die Finanzierung des Pfeffertanzes verwendet, der dieses Mal am 18. Januar im Feststoudl mit der Gruppe "Ghostriders" stattfand.
Der Rest beziehungsweise die Einnahmen des Tanzes kommen wohltätigen Zwecken im Dorf zugute. Auch das hat Tradition.
Am Freitag erfolgte die Spendenübergabe - ein "Rekordergebnis" von jeweils 1300 Euro an die DJK/SV sowie den Katholischen Kindergarten St. Laurentius Neufang.
Entgegengenommen wurden die Spenden vom DJK/SV-Vorsitzenden Georg Wich sowie dem Vorsitzenden des Kindergarten-Fördervereins, Rudi Gareis.
Eine echte finanzielle Herausforderung stellen, laut Gareis, der Umbau, die Sanierung und der Neubau einer Krippe für den rund 35 Jahre alten Kindergarten dar. Hierfür werde jede Spende dringend gebraucht. Bei der veranschlagten Gesamtsumme von rund 1,2 Millionen Euro handele es sich lediglich um eine Standardausstattung, in der beispielsweise nicht einmal Mobiliar enthalten sei.
Die Kirchenstiftung, die die Betriebsträgerschaft und die Bauträgerschaft innehat, bemühe sich sehr, die Wünsche des Kiga-Personals zu berücksichtigen. Dies alles sei mit sehr viel Kosten verbunden.
Auch Georg Wich zeigte sich sehr dankbar für die Spende. Die umfangreichen Renovierungsarbeiten des Sportheims verbunden mit einem Anbau gingen gut voran. Die ursprünglich ins Auge gefasste Fertigstellung bis zum Sportfest werde man aber wohl nicht einhalten können. Realistisch sei September. Die Höhe der vom BLSV gewährten Zuschüsse für die rund 300 000 Euro teure Baumaßnahme stehe noch nicht fest.
hs