Pfarrer Hans-Peter Göll: Ein verwirrender Gedenktag

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Nordhalben — Wie vor fünf Jahren veranstalteten die beiden Kirchengemeinden Nordhalben auch am 25. Jahrestag des Mauerfalls wieder eine Andacht am Dreiherren-Stein im Grund. Dort t...

Nordhalben — Wie vor fünf Jahren veranstalteten die beiden Kirchengemeinden Nordhalben auch am 25. Jahrestag des Mauerfalls wieder eine Andacht am Dreiherren-Stein im Grund. Dort treffen die Bezirke Bamberg, Bayreuth und Reuss (Thüringen) zusammen. Angeregt hatte die ökumenische Andacht der Pastoralreferent der katholischen Kirche, Harald Ulbrich. Dieser zeigte auch seine persönlichen Erinnerungen an das damalige "Ende der Welt" auf.

Zunächst Ängste und Vorurteile

Der evangelische Pfarrer Hans-Peter Göll sprach von einem verwirrenden Gedenktag und erinnerte an die Ereignisse des 9. November. Da hieß es für die Bürger aus der DDR "Bananen kaufen und reisen, wohin man will", so formulierte es der Pfarrer. Ängste und Vorurteile habe es zunächst viele gegeben. Auch sei es zwischen "Wessis" und "Ossis" - die Begriffe waren rasch geprägt - gelegentlich zu Streitigkeiten gekommen.
Heute, 25 Jahre später, so sagte Hans-Peter Göll weiter, stelle sich die Frage: "Sind wir im gelobten Land angekommen?"
Das gelobte Land sehe die Bibel nicht vor, jedoch gebe es eine biblische Geschichte, bei der es von einem Land heißt, in dem Milch und Honig fließen.
Göll fasste seine Überlegungen mit folgenden Worten zusammen: Man sollte dankbar sein, dass zur damaligen Zeit Europa, das in feindliche Blöcke geteilt war, ein Stück weiter zusammengerückt ist.
Pfarrer Richard F. Reis dankte allen Mitwirkenden, vor allem dem Posaunenchor Heinersberg, für die Gestaltung der gelungenen Andacht. mw