Es dürfte an diesem Wochenende vermutlich das vorläufig letzte Stadtderby in Bad Brückenau gewesen sein, denn der drohende Abstieg des SV Römershag ist wohl nur noch auf dem Papier zu verhindern. Umso...
Es dürfte an diesem Wochenende vermutlich das vorläufig letzte Stadtderby in Bad Brückenau gewesen sein, denn der drohende Abstieg des SV Römershag ist wohl nur noch auf dem Papier zu verhindern. Umso erstaunlicher ist es, mit welcher Moral und extremer Motivation sich die Galloway-Elf in jedes Match reinhängt. Wobei die Kräfte in der Schlussphase auch diesmal wieder allmählich zu Neige gingen. Noch erstaunlicher war die ausgeprägte Fairness in diesem Nachbarschaftsduell. Da verzichtete der FC Bad Brückenau freiwillige auf eine Ecke, als Felix Frank einräumte, als letzter Mann am Ball gewesen zu sein. Und umgekehrt fingen sich die Römershager einen Bad Brückenauer Eckball ein, als Keeper Christoph Schwarz sich sofort schuldig bekannte, den Ball gerade noch so erwischt und ins Tor-Aus gelenkt zu haben. Weitere Beispiele blieben nicht aus. Respekt, das sieht man in der Kreisklasse auch nicht alle Tage. Und fast noch erstaunlicher war, wie sparsam Schiedsrichter Heinz Karl die Pfeife erklingen ließ. Als in der 89. Minute der Unparteiische die Akteure zur Ausführung des Strafstoßes bat, da wurde dem ein oder anderen Zuschauer erst richtig gewahr, dass da auch ein 23. Mann auf dem satten Grün unterwegs war. Das ein oder andere taktische Foul - selten schwerwiegender Natur - hatte der routinierte Schiri wohlwollend ignoriert. Und die sogenannte Vorteil-Auslegung war auch grundlegend die erste Wahl des Unparteiischen. Da konnte man als unparteiischer Zuschauer echt froh sein, dass sich die Akteure auf dem Feld allesamt keine gröberen Unsportlichkeiten herausnahmen. Eines muss man dem Referee aber lassen: Von seinem eingeschlagenen Kurs der großzügigen Spielleitung wich der Unparteiische zu keinem Zeitpunkt ab. Auch das Störfeuer von außen brachte ihn nicht aus der Ruhe. Dass nach gut 90 Minuten plötzlich die Bad Brückenauer Handballer ihre Schlachtrufe zum Besten gaben, brachte dann sogar die etwas geknickten und leicht erschöpften Römershager zum Schmunzeln. Die Bezirksoberliga-Mannschaft ist mit dem Feiern des Klassenerhalts noch nicht so ganz fertig. Schade eigentlich, dass dieses schöne Derby erst einmal Pause machen muss.