"Es war für mich eine große Freude, in der Pfarrei Pretzfeld meinen Weg zuerst als Aushilfe und dann als Kaplan zu gehen. Mutig möchte ich sagen, dass Pretzfeld meine zweite Heimat wurde und ich mich ...
"Es war für mich eine große Freude, in der Pfarrei Pretzfeld meinen Weg zuerst als Aushilfe und dann als Kaplan zu gehen. Mutig möchte ich sagen, dass Pretzfeld meine zweite Heimat wurde und ich mich oftmals als richtiger Pretzfelder gefühlt habe", sagt Pater Vijayaraju Boddu, der nach dreieinhalb Jahren Abschied nahm vom Seelsorgebereich Fränkische Schweiz und künftig in Seßlach tätig sein wird.
"Es war eine schöne Zeit mit Pater Boddu. Ich freue mich für ihn, dass er jetzt Eigenverantwortung übernehmen kann. Doch es ist natürlich auch schade, dass er weiterziehen muss", sagt der leitende Pfarrer Florian Stark. Vijayaraju Boddu erzählt, dass ihm die Marktgemeinde nach seinem Weggang aus dem indischen Visakhapatnam zur zweiten Heimat geworden ist. "Vor allem auch deshalb, weil ich Parallelen gesehen habe zu meiner indischen Heimatstadt", berichtet er und erklärt, dass hier wie dort die Kirche immer noch das Zentrum eines Ortes sei, dass es gelebte Glaubenszeugnisse durch viele Traditionen und Feste gebe und jeder den anderen mit Namen kenne. "So habe ich das auch in Pretzfeld und der Fränkischen Schweiz vorgefunden und habe mich sehr heimisch und vertraut gefühlt."
Deshalb fühlte sich Pater Boddu sehr wohl und spürte kein Heimweh. "Besonders denke ich auch an die vielen Gespräche zurück, die ich mit unterschiedlichen Bewohnern führen durfte. Die freundliche Annahme und die spürbare Zuneigung so vieler Menschen haben mich immer sehr berührt", erzählt der Geistliche.
Pater Boddu gibt auch zu, dass es doch ein paar wenige negative Erfahrungen gab: das fränkische Wetter und seine Sprachkenntnisse. "Aber selbst da haben die positiven Seiten überwogen. Sogar der Dialekt bereitete mir zuletzt keine Probleme mehr. ‚Vergelt's Gott‘ und ‚passt scho‘ oder ‚Äpfelbam‘ gehören jetzt zu meinem Wortschatz dazu", sagt er. Mit ein bisschen Wehmut verlässt er den Seelsorgebereich. Zum Abschied feierten die Gläubigen gemeinsam mit Vijayaraju Boddu einen Gottesdienst.
