Alle Daten laufen dann beim Gesundheitsamt zusammen und werden dort ausgewertet. "Selbstverständlich besteht auch weiterhin der direkte Draht zum Gesundheitsamt, dies ist uns besonders wichtig", betont Dr. Ingo Baumgart, Leiter des Gesundheitsamtes Bad Kissingen. Über eine individuelle Eingabe kann von den Kontaktpersonen direkt ein Anliegen dem Gesundheitsamt mitgeteilt werden und über Warnfunktionen bekommt das Gesundheitsamt Personen angezeigt, deren Zustand sich zum Beispiel verschlechtert und die einer individuelleren Betreuung bedürfen.
Keine Verpflichtung
Oberstes Gebot ist jedoch für alle: Bei Symptomen, die sich über ein erträgliches Maß hinaus
entwickeln, ist umgehend selbst der Hausarzt oder der ärztlichen
Bereitschaftsdienst unter der Tel. 116 117 zu kontaktieren. "In lebensbedrohlichen Situationen gilt die Notrufnummer 112", informiert Dr. Baumgart ergänzend.
Diejenigen, die keine Daten senden können oder wollen, werden wie bisher telefonisch befragt und der Mitarbeiter des
Gesundheitsamtes gibt dann die Daten in das neue System ein.
Für das neue Tool nutzt man die Expertise des Zentrums für
Telemedizin Bad Kissingen, datensichere Systeme zur digitalen Kommunikation anzuwenden. Hier wird die Kommunikation sowohl zwischen Endnutzer (Patient) und medizinischen Stellen, als auch zwischen medizinischen Akteuren entwickelt und erprobt, um die Technik schlussendlich in optimierter Form bereitstellen zu können.
Auch Geschäftsführer Sebastian Dresbach ist überzeugt von der neuen Anwendung: "Ich freue mich, dass wir unser Knowhow hier einbringen und eine Lösung entwickeln konnten, die auch bayernweit und darüber hinaus zum Einsatz kommen könnte."
Aktuell wird, beauftragt vom Landkreis Bad Kissingen, zunächst die digitale Befragung getestet. In wenigen Wochen soll die gesamte Plattform als ganzheitliches Quarantänemanagement im Landkreis in einer 2. Stufe eingeführt werden. Das heißt, die gesamte Betreuung von Personen in Quarantäne wird digital geführt.
Möglich ist auch eine Anwendung für Langzeitstudien sowie eine Übertragbarkeit auf andere Gebiete und Infektionen, die beobachtet werden müssen. Durch das neue Tool werde es möglich, Menschen in Quarantäne effektiv zu betreuen, Datenbrüche zu vermeiden und aufwendige Telefonate zu reduzieren, heißt es weiter in der Pressemeldung. Damit bleibe unter anderem mehr Zeit für die telefonische Betreuung von weniger technisch-affinen Menschen und für den Kontakt von Betroffenen mit akuten Anliegen. red