Es geht in die Verzahnungsrunde: Die Höchstadt Alligators haben den Sprung in die Meisterrunde am Wochenende knapp verpasst.
Der Höchstadter EC hat sein Bestes gegeben, zum Einzug in die Meisterrunde der Eishockey-Oberliga-Süd hat es aber nicht ganz gereicht: Dem 5:2-Erfolg gegen Schönheide folgte am Sonntag ein 5:3-Sieg beim EV Regensburg. Platz 8 war aber nicht mehr zu holen gewesen, da sich der ERC Sonthofen zeitgleich beim EV Lindau mit 4:2 behauptete und damit das letzte Ticket für die Meisterrunde buchte.
So funktioniert der Modus
Die auf Platz 9 bis 12 eingelaufenen Teams, darunter die Höchstadt Alligators, spielen mit den acht Besten der Bayernliga in zwei Sechser-Gruppen eine Verzahnungsrunde (Einfachrunde mit Hin- und Rückspiel). Nach Abschluss dieser sind die Mannschaften auf den Plätzen 1 bis 4 jeder Gruppe für die Play-offs um die bayerische Meisterschaft qualifiziert und spielen überkreuz gegeneinander.
Die vier Sieger, sprich die Teilnehmer der Halbfinals, sind automatisch für die Oberliga-Süd-Saison 2017/18 qualifiziert. Die Verlierer der Viertelfinals bleiben in der Bayernliga beziehungsweise steigen in diese Spielklasse ab.
Höchstadter EC -
EHV Schönheide 5:2
Ein Powerplay brachte gleich den gewünschten Erfolg: Daniel Sikorski passte auf Michal Petrak, der von der Außenposition humorlos abzog und ins kurze Eck traf (2.). In der Folge befreite sich der Gast, Schönheide wurde beflügelt vom Ausgleich, als Becker bei einem Konter nicht zu halten war und ins lange Eck traf (7.). In der 15. Minute brannte es lichterloh, als Goalie Philipp Schnierstein bei einer Doppelchance mit zwei schnellen Reflexen zur Stelle war. Zwei Minuten später ließ er sich jedoch von Jenka verladen - 1:2.
Im zweiten Abschnitt wurde es wieder lebhafter. Ein Schönheider Powerplay dauerte nur eine Minute, und bei einer angezeigten Strafe hatten die Hausherren plötzlich doppelte Überzahl. Die brachte nichts ein, doch nur eine Minute später - der HEC hatten noch immer einen Mann mehr auf dem Eis - rappelte es in der Kiste. Richard Stütz hielt den Schläger rein und fälschte unhaltbar zum 2:2 ab (27.). Höchstadt machte weiter Druck und ging in Führung, als Kreuzer mit einem eleganten Schlenzer das 3:2 markierte (28.). Nachdem Daniel Jun kein Glück hatte, waren Kreuzer und Max Cejka im Zusammenspiel erfolgreich: Kreuzer umkurvte das Tor und passte zu seinem Sturmpartner, der aus zentraler Position nichts anbrennen ließ (35.). Spätestens als André Lenk zum 5:2 einlochte (47.), war die Messe gelesen.
EV Regensburg -
Höchstadter EC 3:5
Während die Hausherren nur 13 Spieler aufboten, trat der HEC - abgesehen von Simon Knaup und Ales Kreuzer - mit voller Kapelle an. Geschenke verteilte Regensburg deswegen aber keine, im Gegenteil: Der EV machte mächtig Dampf, mit viel Mühe überstand Höchstadt nach wenigen Minuten eine doppelte Unterzahlsituation ohne Gegentreffer. Trotzdem klingelte es wenig später hinter Philipp Schnierstein (9.), als Benedikt Böhm abzog. Eine 2+2-Minuten-Strafe gegen den EVR nutzte Höchstadt aber schnell zum Ausgleich, Markus Babinsky hielt seinen Schläger in einen Schuss von Rousek - 1:1 (11.). Nun ging es hin und her, Regensburg drückte, aber der HEC hatte ebenfalls sehr gute Chancen, wie etwa beim Lattentreffer durch Patrik Dzemla (17.).
Auch im mittleren Spielabschnitt erweckte Regensburg nicht den Eindruck, das Tempo drosseln zu wollen. Den Oberpfälzern spielte hier in die Karten, dass der HEC unnötige Strafzeiten produzierte, zum Beispiel durch Andre Lenk, der gleich zwei Mal wegen Beinstellens in der Strafbox Platz nehmen musste. Erst ab Mitte des zweiten Drittels befreite sich Höchstadt wieder aus der Umklammerung: Vojcak, Petrak sowie Heilman per Doppelchance hätten durchaus das 2:1 für die Mittelfranken erzielen können. Diesen Treffer besorgte schließlich Dzemla, der freie Fahrt hatte und zum 2:1 abschloss (31.). Mit diesem Spielstand hätte der HEC theoretisch auf Platz 8 springen können, fast zeitgleich netzte Sonthofen aber in Lindau zur 3:1-Führung ein - und minimierte damit die Chancen der Alligators auf die Meisterrunde. In Überzahl, diesmal saß Cejka draußen, traf Barry Noe zum 2:2-Ausgleich (37.). Den Gästen war das offenbar egal. Keine Minute später brachte der Rückhand-Schlenzer von Petrak die Alligators wieder in Führung. Dumm nur: In Lindau stand es nach dem zweiten Drittel noch immer 1:3, und der EV musste ja nach regulärer Spielzeit gewinnen, um Höchstadt den Sprung auf Rang 8 zu ermöglichen.
Im letzten Drittel gingen Regensburg und Höchstadt weiterhin ein hohes Tempo, allerdings fehlte es ein wenig an zwingenden Torchancen. Für Hoffnung sorgte dafür die Nachricht des 2:3-Anschlusstreffers der Lindauer. Vorerst nur kurzzeitig, denn Peter Flache markierte in Überzahl den 3:3-Ausgleich für Regensburg (50.).
Weil der EVR aber innerhalb weniger Sekunden zwei Strafzeiten zog, konnte Richard Stütz den HEC wieder in Front schießen (4:3/51.). Allerdings marschierte Sonthofen im Parallelspiel vorentscheidend auf 4:2 davon, die Platzvergabe für die Meisterrunde war damit durch. Da half auch der Treffer zum 5:3-Endstand durch Daniel Sikorski (54.) nichts mehr.
johö/tsc