Die Mittel für Bedarfszuweisungen und Stabilisierungshilfen wurden im diesjährigen Finanzausgleich bei 120 Millionen Euro belassen. "Wieviel davon an die Landkreise gewährt werden kann, ist derzeit nicht bekannt. In den zurückliegenden Jahren hat der Landkreis Kulmbach sehr stark von den Stabilisierungshilfen profitiert", erklärte Kreiskämmerer Rainer Dippold. Im Zeitraum von 2012 bis 2021 seien insgesamt 15,85 Millionen Euro gewährt worden. Für das Haushaltsjahr 2022 werde sich der Landkreis laut Dippold erneut um Bedarfs- und Stabilisierungshilfe bemühen: "Es ist aber abzusehen, dass es für den Landkreis Kulmbach im Hinblick auf den bisher bereits langen Bewilligungszeitraum zunehmend schwieriger werden wird, diese Hilfen zu erhalten." Im Haushaltsentwurf 2022 wird von einem Schuldenstand des Landkreises am Ende des Jahres 2022 von rund 8,36 Millionen Euro ausgegangen. Das ist seit dem Jahr 1997 die niedrigste Verschuldung, die damals bei 21 Millionen Euro lag.
Dippold stellte fest, dass sich die positive Entwicklung wegen Corona und Krieg so nicht fortsetzen werde: "Nicht nur die Pandemie, sondern vor allem die Explosion der Energiekosten sowie Material- und Rohstoffknappheit belasten die Wirtschaft schwer und werden in der Folge die Steuereinnahmen und die gesamte finanzielle Situation negativ beeinflussen, nicht nur bei den Städten, Märkten und Gemeinden, sondern auch beim Landkreis Kulmbach und allen anderen Kommunen ebenso wie auf Bundes- und Landesebene."
In der Gesamtbetrachtung berücksichtigt der Haushaltsentwurf 2022 nach Auffassung der Verwaltung nicht nur die Vorgaben der Konsolidierung und die Belange des Landkreises, sondern wie zuvor im hohen Maß auch die Interessen der umlagepflichtigen Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis, wie Dippold abschließen betonte.