Sie arbeiten genauso lang, ziehen aber beim Verdienst den Kürzeren: Frauen, die in Bamberg eine Vollzeit-Stelle haben, verdienen rund 880 Euro weniger im Monat als ihre männlichen Kollegen. Darauf hat...
Sie arbeiten genauso lang, ziehen aber beim Verdienst den Kürzeren: Frauen, die in Bamberg eine Vollzeit-Stelle haben, verdienen rund 880 Euro weniger im Monat als ihre männlichen Kollegen. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten zum Internationalen Frauentag am 8. März hingewiesen.
Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Danach liegt das durchschnittliche Vollzeit-Einkommen von Frauen in Bamberg aktuell bei 2931 Euro im Monat - Männer mit der gleichen Arbeitszeit kommen auf 3815 Euro. Das macht einen Unterschied von 23 Prozent. Und im Landkreis erhalten Frauen im Schnitt 2546 Euro im Monat, Männer 3100 Euro. Das macht einen Unterschied von 18 Prozent.
"Es kann nicht sein, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt noch immer so stark benachteiligt sind", kritisiert Michael Grundl von der NGG-Region Oberfranken. Besonders problematisch sei die Situation in frauendominierten Berufen - etwa im Service einer Gaststätte oder im Verkauf einer Bäckerei. Wenn hier nicht nach Tarif gezahlt werde, träfen niedrige Löhne häufig auf Teilzeitjobs und befristete Stellen. "Die Folge sind geringe Einkommen und im Alter Mini-Renten, die Frauen dann beim Amt aufstocken müssen", so Grundl.
Nach Einschätzung des Gewerkschafters dürfte der tatsächliche "Gender Pay Gap", die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, in Bamberg bei deutlich über 23 Prozent liegen. "Bezieht man Teilzeitstellen und Minijobs in die Rechnung ein, wird die Kluft noch größer. Denn hier arbeiten mehr Frauen als Männer. Zugleich sind die Löhne im Schnitt deutlich niedriger", sagt der NGG-Geschäftsführer.
"Hinzu kommt, dass noch immer zu viele Frauen zu Hause bleiben - nicht zuletzt auch, weil das Ehegatten-Splitting bei der Steuer die Rollenteilung verstärkt", so Grundl. red