Brache Rohbau nicht fertig, Altbau aufgegeben - es sah nicht gut aus für das Seniorenzentrum am Kronacher Teich. Jetzt ist es verkauft - und könnte seinen ursprünglichen Zweck erfüllen.
"Wo kein Wille ist und auch kein Weg, da ist ein Ausweg schnell gefunden." Dieses Peter E. Schumacher zugeschriebene Zitat hat jemand zusammen mit einem schwarzen Holzkreuz am Eingangstor zum Seniorenzentrum am Kronacher Teich in Oerlsdorf angebracht. Es ist wohl als Vorwurf gedacht, es hätte an Anstrengungen gefehlt, das vom Klinikverbund Regiomed betriebene Heim zu erhalten. Ein zu Unrecht erhobener Vorwurf, wie sich jetzt offenbar herausstellt.
Das Seniorenheim hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Der groß angekündigte Neubau des in die Jahre gekommenen Heimes musste im Jahr 2020 unterbrochen werden, da die Planung und Realisation nicht konsequent ausgearbeitet waren, so dass es zu finanziellen Engpässen bei der Fortführung des Baus kam, hieß es in einer Pressemitteilung von Regiomed vom vergangenen Jahr zur Schließung der Einrichtung.
Daneben hatte eine Corona-Infektion im April 2021 fast das gesamte Personal betroffen, so dass die Bewohner des Altbaus vorübergehend in einer anderen Senioreneinrichtung untergebracht werden mussten. Vielen Bewohnern hat die neue Umgebung so gut gefallen, dass sie teilweise nicht mehr zurück nach Oerlsdorf ziehen wollten.
Eigentümer der Immobilie ist aber nicht Regiomed selbst, sondern die Medinos Immobilien GmbH. Diese ist, wie Landkreissprecher Michael Volk informiert, eine Tochter des Landkreises Sonneberg. Das ehemalige Seniorenzentrum Oerlsdorf wurde am 25. Februar 2022 im Auftrag der Medinos GmbH über das Auktionshaus Sächsische Grundstücksauktionen AG versteigert. Das Mindestgebot betrug laut Volk 850 000 Euro. Im Rahmen der Versteigerung wurden zwei Gebote abgegeben. Den Zuschlag erhielt die Marienplatz 6 Verwaltungs GmbH aus Baden Württemberg. Der Auktionserlös beläuft sich auf eine Million Euro.
Michael Volk informiert weiterhin: "Bei der Marienplatz 6 Verwaltungs GmbH handelt sich um ein Familienunternehmen aus Dürnau im baden-württembergischen Landkreis Göppingen. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Matthias Dobler, teilte Sven Rebhan als Geschäftsführer der Medinos Immobilien GmbH telefonisch nach der Versteigerung mit, dass beabsichtigt sei, an dem Standort ein Alten- und/oder Pflegeheim zu errichten beziehungsweise fertigzustellen, welches dann an einen Betreiber vermietet werden soll." Nach Volks Kenntnis hat der neue Eigentümer auch bereits mit der Gemeinde Föritz Kontakt aufgenommen.
Wichtige Einnahme für Medinos