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Moderne Zeiten beim Nahverkehr

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Parkplätze im Baugebiet Tanzwiesen, die zur Mobilstation umgebaut werden sollen Foto: Werner Höchstetter
Parkplätze im Baugebiet Tanzwiesen, die zur Mobilstation umgebaut werden sollen Foto: Werner Höchstetter

Intermodales Mobilitätskonzept heißt das Zauberwort, mit dem der ÖPNV in und um Bamberg auf den neuesten Stand gebracht wird.

Werner Höchstetter Bis 2024 sollen die zukunftsweisenden Nahverkehrspläne des Landkreises in trockenen Tüchern sein. Markus Hammrich, Verkehrsplaner beim Landratsamt und zuständig für die Regionalentwicklung, stellte im Gemeinderat das intermodale Mobilitätskonzept vor, das einen "Riesensprung an Qualität" bedeuten soll. Das bisherige "Zwei-Bus-System" bestehend aus Stadtbus und Regionalbus werde zugunsten von Linienbündeln aufgehoben, wie es aktuell der Fall ist. Die 115000 Bewegungen von Litzendorf nach Bamberg im Monat sollen so stadtbusmäßig optimal abgestimmt werden.

Haltestelle war gestern

Herzstück des Intermodalen Mobilitätskonzeptes sind Mobilstationen als zentrale Umsteigeplätze mit E-Bike-Ladestation, Carsharing-Elementen, geschlossenen Fahrradplätzen und rollstuhlgerechtem Zugang: alles mit digitaler Ausstattung und kompatibel mit dem Zugfahrplan. Laut Hammerich ist es eine "riesige Herausforderung, den Bürgern ein attraktives Angebot zu machen".

Optimale Voraussetzungen

Das Neubaugebiet Tanzwiesen mitten im Ort sei dazu optimal gelegen, da man in drei Richtungen abbiegen kann und eine Anbindung ans Radwegenetz besteht. Litzendorf gehört neben Zapfendorf, Gundelsheim, Rattelsdorf und Baunach zu den Pilotprojekten für die neue Nahverkehrswelt, die freilich ihren Preis hat. Jedoch gibt es für die 100 000-Euro-Investition pro Mobilstation großzügige Fördermittel. Da der Landkreis das Projekt mit 50 Prozent bezuschusst und sich auch die Regierung von Oberfranken beteiligt, bleibt ein Eigenanteil von 30 000 bis 40 000 Euro für die Gemeinde. Wolfgang Heyder (SPD) meinte, man solle "zeitnah in die Testphase" gehen, da man durch das 2024 startende Nahverkehrskonzept unter Druck stehe.

Keine Verschlechterung dulden

Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) gab zu bedenken, dass man keine Verschlechterung der Taktzeiten hinnehmen sollte. Der jüngst beschlossene Nahverkehrsplan werde "der kleinste gemeinsame Nenner". Falls die Gemeinde mehr wolle, sei das ihr Privatvergnügen. Nach oben gebe es keine Grenzen. Der 30-Minutentakt in der Hauptverkehrszeit und auch die Anbindung der entlegeneren Ortsteile an das Stadtbusnetz sollen also aufrechterhalten werden.

Welche Auswirkungen das intermodale Mobilitätskonzept des Landkreises auf die Fahrpreise haben werde, sei spekulativ. Aufgrund der zu erwartenden Förderquote sollte man die Chance nutzen und auf fünf bis sechs Parkplätze auf den Tanzwiesen verzichten zugunsten der platzbeanspruchenden Mobilstation, so Möhrlein.

Es lohnt sich

Die gesamten Investitionskosten sollen sich zwischen 15 und 20 Millionen Euro bewegen und "sich rentieren", erläuterte Hammrich.