Mit dem Besuch von Peter Knäbel wurde Förtschendorf zum Mekka der HSV-Fans

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Peter Knäbel (4. v. l.) wird von Werner Pasbrig (7. v. l.) inmitten der HSV-Fans aus Oberfranken und vom gastgebenden Fanclub Oberer Frankenwald herzlich begrüßt. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Peter Knäbel (4. v. l.) wird von Werner Pasbrig (7. v. l.) inmitten der HSV-Fans aus Oberfranken und vom gastgebenden Fanclub Oberer Frankenwald herzlich begrüßt.  Foto: Karl-Heinz Hofmann

Förtschendorf — Die HSV-Fans freuten sich über den Besuch von Peter Knäbel, Direktor Profifußball beim Fußball-Bundesligisten Hamburger Sportverein, und nahmen die Gelegenheit zu r...

Förtschendorf — Die HSV-Fans freuten sich über den Besuch von Peter Knäbel, Direktor Profifußball beim Fußball-Bundesligisten Hamburger Sportverein, und nahmen die Gelegenheit zu reichlich Diskussion wahr.
Der Sportdirektor des HSV nahm sich dafür sehr viel Zeit und stand im Gasthaus "Waldfrieden" in Förtschendorf offen Rede und Antwort. Lange mussten die HSV-Fans ausharren, bis der mit Flugzeug über Nürnberg und dann mit dem Auto über die Autobahn gekommene Peter Knäbel in Förtschendorf eintraf. Zig HSV-Fans aus ganz Oberfranken hatten auf diesen Augenblick gewartet. Als der Sportdirektor endlich zur Tür eintrat, brauste spontan Beifall auf. Organisator Werner Pasbrig aus Förtschendorf zeigte sich sehr erfreut, Peter Knäbel mit HSV-Fans aus den Landkreisen Kronach, Bamberg, Coburg, Kulmbach und Bayreuth sowie natürlich die gastgebenden Fans vom "HSV-Fanclub Oberer Frankenwald" begrüßen zu können.
Der Sportdirektor ließ sich nicht lange bitten und ergriff gleich das Wort, um einen Rückblick über die vergangenen Spieltage mit Blick in die Kabine, und aber auch Einblick in die Gespräche im VIP-Bereich des Volksparkstadions in Hamburg zu geben.
Seine Verspätung lag an Schneefällen in verschiedenen "Gebieten, sodass schon das Flugzeug in Nürnberg mit über 30-minütiger Verspätung gelandet war". Ein Unfall auf der Autobahn tat dann sein Übriges für die erhebliche Verspätung, für die er um Entschuldigung bat.
Den "heißen" und erwartungsfrohen HSV-Fans machte das nichts aus, schließlich hatten sie zur Überbrückung genug Gesprächsstoff mit dem überraschenden Freitagssieg gegen Tabellenzweiten Borussia Dortmund. "Mein Herz schlägt für Hamburg und den HSV", machte mehrmals die Runde, vom jüngsten Fan aus dem Frankenwald, dem zwölfjährigen Welitscher Peter Kopp, bis zum 76- jährigen Viktor Wiegand aus Steinbach am Wald.


Erleichterung über Sieg

Auch Peter Knäbel war die Erleichterung über diesen unerwarteten Sieg anzumerken. Endlich einmal ein Wochenende ohne großen Druck, seufzte er. Dann ging er auf seine Fußball-Biografie und seine Aufgaben beim HSV ein. Besonders gern erinnere er sich an seine Zeit beim 1. FC Nürnberg, wo er drei Jahre von 1995 bis 1998 für den Club gespielt hatte und den Aufstieg in die erste Bundesliga feiern durfte. Von 2009 bis 2014 war er Technischer Direktor der Schweizer Nationalmannschaft, bis er am 1. Oktober 2014 die Position des Direktors Profifußball beim HSV übernahm. Er fungierte seit März 2015, damals stand der HSV auf dem abstiegsbedrohlichen 16. Tabellenplatz, als Interimstrainer. Kurz darauf wurde Bruno Labbadia als Cheftrainer verpflichtet, rief Knäbel in Erinnerung.
Zu seinen primären Aufgaben gehöre es, Spieler zu verpflichten, Vertragsgespräche zu führen sowie die Überwachung der Fußballabteilung von den "Kleinen" bis zu den Profis. Er bestätigte eine gute Zusammenarbeit mit dem Trainer sowie dem Trainerstab und der Vorstandschaft, was die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft sei. Das sollte aber auch genug der Rückschau sein, nun hatten die Fans das Wort.
Fanclub-Mitglied Adalbert Kaiser sieht den HSV auf dem richtigen Weg und fragte nach Spielerverstärkungen. Direkt darauf antwortete Knäbel, es fehle das Geld, um große Spieler einkaufen zu können. Auf den FC Bayern angesprochen, zollte der HSV-Sportdirektor den Bayern großen Respekt; sie hätten viel Geld, es stecke aber auch richtig gute und viel Arbeit dahinter.
Dem HSV bleibe die Jugendarbeit als Zukunftsperspektive. Die Jugendarbeit und Förderung von Nachwuchstalenten liege ihm sehr am Herzen. In vier oder fünf Jahren wolle man mindestens 20 Prozent des Spielerkaders der Bundesligamannschaft aus den eigenen Nachwuchsreihen integrieren, nannte Knäbel als Ziel. Dieser erfüllte anschließend geduldig die Foto- und Autogrammwünsche der Fans, bei denen er über zwei Stunden weilte. Zur Verabschiedung sagte er, er werde diesen Besuch beim HSV-Fanclub Oberer Frankenwald immer in Erinnerung behalten weil er so herzlich empfangen worden sei. Karl-Heinz Hofmann