Der Stadtjugendring Coburg (SJR) hat bei seiner Frühjahrsvollversammlung am Donnerstag in der CoJe (Coburger Jugendeinrichtung) seine Mitgliedsverbände zu e...
Der Stadtjugendring Coburg (SJR) hat bei seiner Frühjahrsvollversammlung am Donnerstag in der CoJe (Coburger Jugendeinrichtung) seine Mitgliedsverbände zu einem starken Engagement bei der Integration junger, geflüchteter Menschen ermuntert. Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD) nutzte unterdessen sein Grußwort, um dem Verband für seine tatkräftige Unterstützung bei der Bewältigung der großen Flüchtlingszahlen in den vergangenen Monaten zu danken.
"Wir wollen die gesellschaftliche Teilhabe von jungen Flüchtlingen erreichen und stärken", sagte Manina Ott vom Bayrischen Jugendring. Sie referierte vor den SJR-Delegierten zum Thema "Arbeit mit jungen Geflüchteten - Die Chance für die Jugendverbandsarbeit". Von 64 000 minderjährigen Flüchtlingen in Bayern seien 14 000 ohne Begleitung ihrer Eltern oder anderer volljähriger Familienmitglieder im Land.
Dabei stellte Ott aber auch fest, dass es für die Jugendverbandsarbeit sogar leichter sei, einen Zugang zu den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu finden.
Sie erwähnte mögliche Ängste und Vorbehalte ihrer Verbände. "Ich weiß nicht, was wir machen sollen", bekomme sie oft zu hören. Es gebe Ängste vor Sprachbarrieren, Ängste vor traumatischen Erfahrungen der Jugendlichen. Und dennoch sagte die BJR-Referentin: "Die Mitgliedsverbände sollen aktiv mitwirken!" Die Jugendverbände könnten sich durch ihr Engagement auch neue Zielgruppen erschließen. "Es macht sehr viel Spaß, weil man auch sehr viel Neues ausprobieren kann", stellte sie fest.
Bis zu 15 000 Euro Förderung
Ott wies auf eventuelle Fördermöglichkeiten hin, außerdem müsse man ja auch nicht jede Aktivität neu erfinden.
"Grundsätzlich sind es einfach nur Jugendliche, die Lust haben, verschiedene Dinge zu machen", betonte sie. Im Rahmen eines Fachprogramms Integration können bestimmte Projekte und Vorhaben mit einem Betrag bis zu maximal 15 000 Euro pro Jahr und zeitlich bis zu zwei Jahren Dauer unterstützt werden.
Manina Ott freute sich über die Ergebnisse einer aktuellen Jugendstudie, die bei der großen Mehrheit junger Leute eine große Aufgeschlossenheit für Flüchtlinge festgestellt habe. "Es ist ganz viel Hilfsbereitschaft da!"
Johannes Kobras und Laura Assmann, Studenten der Hochschule Coburg, stellten das Projekt "Leuchtturm Coburg" vor. Damit sollen alle Angebote im Rahmen der Flüchtlingsarbeit zentralisiert und vernetzt werden.
"Wir richten ein buntes Brett ein, um die Angebote im Bereich der Integrationsförderung besser zugänglich zu machen." Dazu brauche Leuchtturm Coburg natürlich auch Informationen über aktuelle Angebote und Veranstaltungen.
"Beim Thema Flüchtlinge ziehen wir alle an einem Strang", sagte SJR-Vorsitzender Alexander Müller. "Das Thema Integration wird uns auch die nächsten Jahre begleiten."
Sport-Turnier mit Flüchtlingen
Vom Coburger Jugendforum, hervorgegangen aus dem Runden Tisch Jugend im Agenda-21-Prozess, berichtete SJR-Beisitzerin Katharina Luise Sander. "Das Jugendforum ist eine Möglichkeit für junge Menschen aus der Stadt Coburg, sich an der Gestaltung ihrer Heimatstadt zu beteiligen." Eine neue Idee gibt es schon: Es solle ein sportliches Turnier gemeinsam mit Flüchtlingen veranstaltet werden, um diese besser in die Gemeinschaft zu integrieren.
mako