Mehr Platz für Kinder in Hetzles

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Vom Briefkasten bis zur Bushaltestelle im Hintergrund wird der Bereich als absolutes Halteverbot ausgewiesen. Mit dieser Maßnahme möchte man vorwiegend Schulkindern, Fußgängern und Radfahrern mehr Sicherheit einräumen. Foto: Karl Heinz Wirth
Vom Briefkasten bis zur Bushaltestelle im Hintergrund wird der Bereich als absolutes Halteverbot ausgewiesen. Mit dieser Maßnahme möchte man vorwiegend Schulkindern, Fußgängern und Radfahrern mehr Sicherheit einräumen. Foto: Karl Heinz Wirth

Die Mittagsbetreuung wird ausgebaut, die Kita erweitert und Container für eine Übergangszeit aufgestellt. Und auch in der Hauptstraße soll künftig mehr Raum sein.

Schwerpunkte der jüngsten Gemeinderatssitzung in Hetzles waren die Erweiterung der Mittagsbetreuung, der Ausbau der Kita und die Anmietung von Containern als Übergangslösung.

Angesichts weiterhin steigender Schülerzahlen muss die Gemeinde Hetzles für die Mittagsbetreuung zusätzlich Raum für die Kinder schaffen. Erster Bürgermeister Franz Schmidtlein (BHH) hatte das Architekturbüro Rosbigalle beauftragt, ein Machbarkeitskonzept für den Umbau des Schulungsraumes im Feuerwehrgerätehaus für die Mittagsbetreuung zu erstellen.

Volker Rosbigalle stellte den Räten einen Entwurf zum Umbau vor. Sobald Kinder sich im Gebäude aufhalten und betreut werden, fällt die Maßnahme unter den Status "Sonderbau", erklärte Rosbigalle. Das bedeute, dass ein zweiter Fluchtweg geschaffen werden muss. Hierzu stellte er eine Spindeltreppe mit zwei Podesten vor, die an der Giebelseite des Feuerwehrhauses angebracht wird. Zusätzlich sind eine Akustikdecke sowie eine Fluchttür vorgesehen.

In der Diskussion äußerte die Mehrheit der Gemeinderäte Bedenken zur Spindeltreppe an. Gemeinderätin Gertrud Schmidtlein (BF) lehnte diese ab. "Wenn 40 Kinder im Ernstfall in Panik geraten, dann ist die Spindeltreppe dafür nicht geeignet" betonte sie. Dem stimmte das Gremium bei näherer Betrachtung zu. Eine Podesttreppe sei wesentlich vorteilhafter, da die Kinder diese gefahrloser nutzen können, sagte Schmidtlein, auch wenn sie teurer sei.

"Eltern stehen auf der Matte"

Ebenfalls beschlossen die Räte, die bestehende Decke im Schulungsraum zu entfernen und mit einer Akustikdecke nach neuestem technischem Stand zu ersetzen. Der Gemeinderat beschloss nach ausführlicher Diskussion, dem Umbau des Feuerwehrhauses nach dem vorgestellten Konzept mit den entsprechenden Änderungen zuzustimmen. Die Kosten wurden auf rund 45 000 Euro beziffert und sind im Haushalt bereitzustellen.

Die Erweiterung der Kita Hetzles mit einer Kinderkrippe steht an. Die Kinderzahlen in der Gemeinde wachsen. Die Sache drängt, sagte Bürgermeister Schmidtlein, denn nach dem errechneten Bedarf fehlen ab September sechs bis acht Krippenplätze - ein Bedarf, den der katholische Kindergarten St. Laurentius nicht decken könne. Viele Möglichkeiten bleiben der Gemeinde nicht.

"Bei uns stehen die Eltern auf der Matte und wollen wissen, ob sie im Herbst einen Platz für ihr Kind bekommen", sagte Bürgermeister Schmidtlein. Selbst wenn es schnell gehe mit der Planung und der Erweiterung, vor Ende 2020 dürfte die zusätzliche Krippengruppe kaum zur Verfügung stehen. Einen Planungsauftrag hat die Gemeinde dem Architekturbüro Rosbigalle schon erteilt. Der Planentwurf wurde zwischenzeitlich mit der Fachaufsicht, dem Architekten und der Kita-Leiterein Andrea Schütz abgestimmt.

Schmidtlein informierte den Gemeinderat über die Förderfähigkeit für die Erweiterung. Fördermittel werden demnach nur für 138 Quadratmeter Fläche durch die Regierung von Oberfranken zugestanden. Die verbleibenden 50 Quadratmeter sowie Erschließungsflächen werden nicht gefördert - da man bereits den bestehenden Bestand zu groß geplant hatte, wird dies nun bei der Erweiterung in Anrechnung gebracht.

Fertigstellung Ende 2020

Der Bürgermeister rechnet damit, dass die geänderten Pläne bis spätestens April vorliegen, dann müssen die Genehmigungen eingeholt und die Aufträge ausgeschrieben werden. Der Bau selbst wird an das bestehende Gebäude angegliedert und die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant. Für die Übergangszeit von 18 bis 24 Monaten müsse eine Krippengruppe in einem Container untergebracht werden, der nach Fertigstellung der Kinderkrippe wieder zurückgebaut wird. "Die Eltern akzeptieren das", so Schmidtlein, "wenn sie wissen, dass ihre Kinder danach einen Platz im Kindergarten bekommen."

Wie Schmidtlein deutlich machte, habe man zwar die Geburtenzahlen, kenne den Bedarf an Betreuungsplätzen aber nicht. Früher hatte die Gemeinde drei Jahre Zeit, zu planen, weil die Kinder erst mit drei Jahren in den Kindergarten kamen. Durch das Betreuungsrecht man gerade ein Jahr Vorlauf, so Schmidtlein. "Man kann Bauwerber schlecht fragen, wie viele Kinder sie für die Zukunft planen", so Schmidtlein.

Der Container, der eine Länge von 15 Metern und eine Breite von sechs Metern aufweist, wird 15 Meter vom Eingang der Kita entfernt aufgestellt und mit einer Glasüberdachung zur Kita verbunden, damit die Kinder bei schlechtem Wetter geschützt sind. Für die Zeit der Containerlösung können einige Stellplätze nicht genutzt werden. Die Kosten der Anmietung belaufen sich für den Zeitraum von 18 Monaten auf 49 682 Euro.