Seit fast einem halben Jahr wird der Mauereinbruch am Pfalzgraben nur provisorisch durch einen Bauzaun gesichert. Weil immer noch ein Schadensgutachten fehlt, sieht sich die Stadt nicht in der Lage eine Reparatur durchzuführen.
Andreas Oswald
Es geschah in der Zeit, als der Weihnachtsmarkt abgebaut wurde: Durch das Kabel einer Marktbude, das sich vermutlich in einem rangierenden Lastwagen verfangen hatte, wurde ein Teil der Mauer des Pfalzgrabens eingerissen. Seitdem sind fünf Monate vergangen, die touristische Frühjahrssaison hat längst begonnen - und das Loch in der Mauer klafft immer noch wie eine hässliche Zahnlücke im historischen Gesicht der Stadt.
Gutachten lässt auf sich warten
Warum ist der Mauerschaden nicht schon längst behoben worden? Diese Frage beantwortet die städtische Pressesprecherin Britta Kurth mit dem Verweis auf das versicherungsrechtliche Prozedere. Sie beruft sich dabei auf Angaben von Torsten Brunk vom Bauamt, wonach die Stadt noch immer auf ein Gutachten der Versicherung warte. "Das Bauamt steht mit dem Steinmetz schon Gewehr bei Fuß", müsse aber erst das Gutachten abwarten, erklärt die Pressesprecherin.
Britta Kurth vergleicht dies mit der Behebung der Leitungs- und Wasserschäden am Königsbad, wo ja auch die Reparaturen nicht beginnen könnten, bevor nicht alle Gutachten erstellt seien.
Aktenzeichen XY ungelöst
Inzwischen hat die Polizei die Ermittlungen zum Mauerschaden am Pfalzgraben abgeschlossen - erfolglos. Wie Polizeiobermeister Florian Buschbacher berichtet, der am vergangenen Freitag noch einmal den "Tatort" fotografierte, seien die "strafrechtlichen Ermittlungen ins Leere gelaufen". Das heißt soviel wie: Aktenzeichen Mauer ungelöst. Und wer wird den Schaden bezahlen? Die Haftpflichtversicherung des Schaustellers, dem das heruntergerissene Kabel gehöre, werde wohl für den Schaden aufkommen, vermutet der Polizist.