Marktgemeinderäte stritten um Gauben

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Dachgauben ja oder nein, das war die Frage bei der Besichtigung des Kulturhauses in Johannisthal durch den Bauausschuss der Gemeinde Küps. Foto: Michael Wunder
Dachgauben ja oder nein, das war die Frage bei der Besichtigung des Kulturhauses in Johannisthal durch den Bauausschuss der Gemeinde Küps.  Foto: Michael Wunder

Bauausschuss  Mit dem Kulturhaus in Johannisthal, dem Gemeindehaus in Au und dem jüdischen Friedhof stehen im Markt Küps einige Baustellen an.

von unserem Mitarbeiter Michael Wunder

Küps — Aufgrund der umfangreichen Arbeiten überzeugte sich der Bauausschuss vor Ort. Eine längere Diskussion folgte nach den Ausführungen von Dipl. Ing. Alexander Hempfling vom Architekturbüro 3D aus Kronach über die Gauben auf dem Kulturhaus in Johannisthal. Erhaltungsbefürworter gingen auf die Ursprünglichkeit, Identität und Historie des Gebäudes ein.
Andere hatten hingegen vor allem die Mehr- und Folgekosten stark im Blickpunkt. Heiko Meusel und Eugen Geuther (FW) sprachen sich für einen Abriss der Gauben aus, weil auch auf der anderen Gebäudeseite keine vorhanden sind und man somit dem Gebäude ein gleiches Erscheinungsbild gibt.
Dieter Lau (SPD) meinte hingegen, dass man den Anbau separat sehen müsse und die kleinen Dachgauben einfach architektonisch dazugehören und ein prägendes Element dieses Daches seien. "Die Erker machen langfristig nur Ärger", meinte Zweiter Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU). Man einigte sich schließlich knapp mit 5:4 Stimmen auf den Vorschlag von Bürgermeister Herbert Schneider, der wegen der Historie die Dachfenster in dieser Form auch erhalten möchte, und somit auch darauf, dass man für die Mehrkosten der Gaubensanierung eine Obergrenze von 15 000 Euro festlegt. Im Zuge der Dachsanierung und der dafür notwendigen Einrüstung des Gebäudes soll auch die Fassade mit einem neuen Putz versehen werden. Für alles zusammen sind Kosten in Höhe von 65 000 Euro vorgesehen.
Wesentlich höhere Ausgaben fallen für die Sanierung des ehemaligen Gemeindehauses in Au an. Dort soll nach der Trockenlegung des Kellers die Wohnung im Erd- und Obergeschoss saniert werden. Die ermittelten Kosten der umfangreichen Arbeiten in Höhe von 233 000 Euro sollen durch die Mitarbeit des Bauhofs um rund 50 000 Euro gesenkt werden. "Wir wollten mit dem Vororttermin nur aufzeigen, was sich hinter der gewaltigen Summe verbirgt", meinte der Bürgermeister. Einig waren sich die Mitglieder des Bauausschusses, dieses unter Denkmalschutz stehende Gebäude wieder mit Leben zu erfüllen. "Auch wenn viel Geld notwendig ist, leerstehen lassen ist wenig zielführend", meinte Zweiter Bürgermeister Bernd Rebhan.
Erhalten werden soll auch der jüdische Friedhof in Küps. Dort werden seit heuer die Kosten der Pflege vom Landesverband der israelitischen Kultusgemeinde in Bayern übernehmen. Ferner soll eine Grundstückseinfriedung erfolgen und die vorhandene Asphaltfläche zurückgebaut werden. Dieter Lau ging in seiner Eigenschaft als Kreisheimatpfleger auf die Geschichte des Friedhofs ein. Er sah in diesem Kulturlandschaftsprojekt ein Alleinstellungsmerkmal. Der Markt Küps beteiligt sich mit Material- und Entsorgungskosten mit knapp 12 000 Euro. Dafür soll die Teerfläche entfernt, ein wassergebundener Fußweg angelegt und Parkplätze errichtet werden. Darüber hinaus sind interne Kosten für die Bauhofsmitarbeiter in Höhe von weiteren 13 000 Euro geplant. In die Umgestaltung sollen auch die direkt betroffenen Anlieger mit einbezogen werden.

LED-Technik an den Straßen

Der Markt Küps will künftig bei der Straßenbeleuchtung mehr auf LED-Technik setzen. Markus Schüller von der Firma Delsana gab dem Bauausschuss Informationen bezüglich der Möglichkeiten. Er zeigte auch die Möglichkeiten für das geplante Neubaugebiet "Melm II" auf. Dort könne man mit etwa 40 Leuchten eine optimale Ausleuchtung erzielen. Für LED sprechen die hohe Effizienz, die lange Lebensdauer der Leuchtmittel, die Dimmbarkeit und das gerichtete Licht. "LED hat ganz einfach ein zielgerichtetes Licht, es geht dahin, wo man es haben will", meinte Schüller.