Lions Club Kronach startet Hilfsprogramm

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von unserer Mitarbeiterin Heike schülein Kronach — Die langfristige und nachhaltige Integration der Flüchtlinge und Asylbewerber in unsere Gesellschaft stellt eine große Herausford...

von unserer Mitarbeiterin Heike schülein

Kronach — Die langfristige und nachhaltige Integration der Flüchtlinge und Asylbewerber in unsere Gesellschaft stellt eine große Herausforderung dar - darin zeigen sich die Mitglieder des Lions Clubs Kronach sicher, denen die Flüchtlingshilfe ein großes Anliegen ist.
Den Mittelpunkt ihres vorbildlichen Engagements bilden dabei die in einer Wohngruppe im Spital untergebrachten 20 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die aufgrund ihrer Vorgeschichte unsere besondere Aufmerksamkeit und Hilfe benötigten. Für ihre Integration bedürfe es Zusatzangebote, die weit über die alleinige Unterbringung und Verpflegung hinausreichten. Eine Reihe solcher Angebote beinhaltet das Hilfsprogramm, das vom Lions Club Kronach gemeinsam mit der pädagogischen Leitung beziehungsweise Mitarbeitern der Wohngruppe erarbeitet wurde.
Präsident Stefan Pfadenhauer sowie Lionsfreund Hans Hablitzel stellen es vor. "Unser Lions Club möchte diesen jungen Männern helfen. Wir wollen aber nicht einfach den Geldbeutel öffnen, sondern nachhaltig durch verschiedene Ansätze Hilfe zur Selbsthilfe leisten", betonen die beiden. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Wohngruppe habe man überlegt, wie die so wichtige Integration in die Gesellschaft gelingen kann. Dabei kam eine lange Liste mit sechs Einzelprojekten heraus, die unter dem Dach der Flüchtlingshilfe laufen. Das erste übergeordnete Projekt "Integration durch Sport" ist teilweise bereits angelaufen und funktioniert sehr gut. Bei gemeinsamen sportlichen Betätigungen sollten Barrieren abgebaut werden und ein Kennenlernen mit deutschen Jugendlichen stattfinden.
Hier hat man mit dem FC Kronach sowie der Turnerschaft Kronach zwei Partner gefunden, die sich sofort und unbürokratisch mit in den Dienste der guten Sache stellten. "Seit einigen Wochen trainieren die Flüchtlinge nun schon mit gleichaltrigen Fußballern zusammen und es funktioniert super", freut sich Pfadenhauer, der sich in diesem Zusammenhang beim sportlichen Leiter Frank Gareis bedankt, der den Kontakt hergestellt hatte, wie auch beim FCK-Vorsitzenden Franz Bauer.
Ebenso komplikationslos erklärte sich die Turnerschaft Kronach mit ihrem Vorsitzenden Jörg Schnappauf zu einer Kooperation bereit, die demnächst starten wird. Die jungen Flüchtlinge können dabei in verschiedenen Sportarten mit trainieren. "Das wird eine gute Sache", sind sich Pfadenhauer und Hans Hablitzel sicher.
Eine weitere Säule ist "Integration durch Arbeit", konkret die Vermittlung von Praktikumsstellen. Hier konnte der Lions Club Auto-Müller, das Autohaus Bauer, das Gasthaus "'s Antla", die Schreinerei Stöckert und BauService Pfadenhauer gewinnen. In den Sommerferien fanden in einigen dieser Betriebe zweiwöchige Schülerpraktika statt, in den Herbstferien geht es weiter. "Vielleicht wachsen später aus den Praktikumsstellen Lehrstellen", wünschen sich die Lions freunde.


Möbel für den Gartenbereich

Ein Wunsch der Jugendlichen sind Möbel für den Gartenbereich im Spital. Dabei war es dem Lions Club Kronach wichtig, nicht einfach Möbel zu kaufen, sondern dass die Jugendlichen diese selbst bauten. Das entsprechende Holz wird von den Baye rischen Staatsforsten mit ihrem Forstbetriebsleiter Fritz Maier aus Nordhalben gespendet.
Ein anderer Bereich ist "Integration durch kulturellen Austausch" - in diesem Fall Musik und Kunst. Die Stadt lade die Jugendlichen zu Stadtführungen ein, damit diese Kronach kennenlernen könnten. Lions Past-Präsident Karol Hurec, zugleich Vorsitzender des Kunstvereins Kronach und ehemaliger Kunstlehrer, wird mit den Jugendlichen in Kleingruppen im Spital arbeiten. Das letzte Projekt betrifft die Mobilität, die den Jugendlichen sehr wichtig ist. "Sie wünschen sich Fahrräder", wissen Pfadenhauer und Hablitzel. In Kooperation mit örtlichen Fahrradhändlern und Fahrradwerkstätten sollen daher einmal im Monat die Flüchtlinge mit deutschen Jugendlichen Fahrräder reparieren und verkehrstüchtig machen. Lionsfreund Jan Wolf wird als Betreuer und Bindeglied mit vor Ort sein. Langfristig ist das Projekt darauf ausgerichtet, dass die Flüchtlinge dies später alleine bewerkstelligen können.