Das ist schon eine gewaltige Menge“, sagte Quinger. Kehrseite der Medaille : Es wurden vor allem kleine Holzmengen verkauft. Sie hätten, so der Fachmann, bei der Fichte 43 Prozent der Vermarktungsmenge dargestellt, aber 65 Prozent der Arbeitszeit für den Holzverkauf verbraucht. Der Löwenanteil der vermarkteten Menge im Landkreis Lichtenfels entfällt laut Quinger auf die Nadelhölzer (Anzahl der Festmeter). An erster Stelle lag 2020 die Fichte (47 984), gefolgt von der Kiefer (2229) und verschiedenen Laubhölzern (509).
Zum 31. Dezember 2020 zählte der Verein 2396 Mitglieder. 64 Neuzugängen standen laut Quinger 44 Austritte entgegen. Ein Jahr zuvor hatte die WBV noch 20 Mitglieder weniger gezählt. Der Experte führte den Zuwachs auf die Bundeswaldprämie zurück. Sie beschert jedem Waldbesitzer mit mindestens einem Hektar Wald eine Förderung von 100 Euro pro Hektar. Voraussetzung: eine PEFC-Zertifizierung.
„Als Mitglied einer WBV sind Waldbesitzer automatisch zertifiziert und müssen sich nicht selbst zertifizieren“, erläuterte Quinger. Einen Lichtstreif am Horizont, was die Käferplage anbetraf, sahen Christoph Hübner, Bereichsleiter Forst am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg, und Geschäftsführer Jörg Ermert von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken (FVO). Die kühlen Temperaturen, die seit Anfang April herrschten, würden den Schwärmflug der Insekten verzögern und zu einer Verbesserung der Situation beitragen.
Die Redner sparten nicht mit Ratschlägen. „Mit Schnittholz lässt sich viel Geld verdienen, weil es den Sägewerken derzeit blendend geht“, sagte Ermert. Quinger riet zu regelmäßigen Durchforstungen, die schlechte Jahre mittrügen, und zum vermehrten Einschlag von Laubhölzern.
Buche ist teurer
„Der Brennholzpreis einer Buche liegt derzeit über dem von Fichtenkäferholz“, sagte der Redner. Der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Michael Bienlein und Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner ( CSU ) bescheinigten den Waldbesitzern mit ihrem Engagement beim Waldumbau aktiven Klimaschutz zu betreiben. Dazu zählen die Waldkorporation Wiesen und der Lahmer Waldbesitzer Tobias Püls, die ihre Bestände in klimatolerante Mischwälder umwandeln.
Wie Hümmer bekanntgab, werden sie mit dem Waldpreis „Goldene Heppe“ ausgezeichnet, den die WBV und das AELF alljährlich verleihen. Die Preisverleihung findet coronabedingt erst nach dem Ende der Pandemie statt.