Die Gemeinde rechnet mit einem Einbruch der Steuereinnahmen infolge der Corona-Krise. Bei der Steuerkraft der Einwohner rutscht die Kommune auf den letzten Platz im Landkreis ab. Dennoch stehen enorme Investitionen an.
Die Gemeinde Leutenbach ist seit 1. Mai 2014 schuldenfrei. Dies soll auch in Corona-Krisenzeiten bis zum Jahresende so bleiben, auch wenn die Einnahmen aus der Gewerbesteuer wohl niedriger ausfallen werden als 2019.
Der Kämmerer Fabian Taschner hat hier 70 000 Euro weniger angesetzt. Ohne große Diskussion verabschiedete der Gemeinderat einstimmig Taschners Haushaltsplan, der Investitionen in Höhe von rund 5,8 Millionen Euro vorsieht. Einstimmig wurde auch dem Finanzplan für die nächsten Jahre zugestimmt.
Überschuss von 2,2 Millionen
Den enormen Investitionen stehen Einnahmen - vor allem aus Staatszuschüssen - in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro gegenüber. Außerdem kann aus dem letzten Jahr ein Überschuss in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro übernommen werden. Deshalb können die Investitionen auch ohne Kreditaufnahme geschultert werden. Der Plan ist somit auch genehmigungsfrei.
Die Einnahmen aus der Schlüsselzuweisung steigen um 416 000 Euro im Vergleich zum Vorjahr an. Denn die Gemeinde musste vor zwei Jahren rund 300 000 Euro minus bei den Gewerbesteuereinnahmen verbuchen. An Einkommens- und Umsatzsteuerbeteiligung kommen aber rund 25 000 Euro weniger herein.
"Der Einbruch der Steuern ist eine Auswirkung der Covid-19-Pandemie", resümiert der Kämmerer. Auch dadurch sinkt die Steuerkraft der Gemeinde von 866 auf 566 Euro pro Einwohner. Dadurch rutscht Leutenbach von Platz 12 auf den letzten (29) aller Gemeinden im Landkreis Forchheim ab.
Nicht so dramatisch
Dies sieht Taschner jedoch nicht als dramatisch an, da der Haushalt dennoch solide aufgestellt sei und mit Mehreinnahmen in Höhe von 374 200 Euro gerechnet werden könne. Wegen Tariferhöhungen erhöhen sich die Personalkosten voraussichtlich nur leicht um 9100 Euro.
Dickster Brocken bei den Investitionen ist die Sanierung der Abwasserleitungen, die mit rund 1,7 Millionen Euro angesetzt ist. Allerdings beträgt der Eigenanteil der Gemeinde dafür nur 345 000 Euro, weil Zuschüsse in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro erwartet werden.