Gitarrist Ben Granfelt gibt sich am 15. September im Tecnet-Zentrum die Ehre.
Der Name Ben Granfelt dürfte den wenigsten etwas sagen. Aber die zwei Gruppen, bei denen der Gitarrist und Sänger viele Jahre mitspielte, waren weltberühmt: Mit den Leningrad Cowboys erklomm er in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts den Olymp des schrägen Rock'n'Rolls, mit Wishbone Ash ein paar Jahre später den des Progressive Rocks.
Dem Burgkunstadter Kleinkunstverein Tecnet Obermain ist es gelungen, den renommierten Künstler, der neben seinen diversen Bandprojekten die Zeit und Muße gefunden hatte, 14 Alben unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen, für ein Konzert im Tecnet-Zentrum in Burkersdorf zu verpflichten. Der Musiker aus Finnland eröffnet am Donnerstag, 15.
September, um 20 Uhr, die Herbstsaison im Tecnet-Zentrum.
Mächtige Elvis-Presley-Tollen, die eher einem Einhorn ähneln, riesige Schnabelschuhe, schrille Rock'n'Roll-Jackets und große dunkle Sonnenbrillen sind das Markenzeichen der Leningrad Cowboys, die der legendäre Regisseur Aki Kaurismäki für sein schrulliges und ironisch bissiges Road Movie "Leningrad Cowboys Go America" erfunden hatte. Ob "You're My Heart, "You're My Soul" (Modern Talking) oder "Delilah" (Tom Jones): Die Finnenrocker mit dem Faible für seltsame Ideen drehten Klassiker der Popmusik durch den Musikwolf und heraus kamen schräge Coverversionen, die bei einem breiten Publikum Widerhall fanden.
Gemeinsam mit Alexandrov's Red Army Chorus & Dance Ensemble gelang den Musikparodisten aus dem hohen Norden Mitte der 90er Jahre der endgültige Durchbruch.
Mit der "Total Balalaika Show" und dem 160 Mitglieder umfassenden Ensemble traten die Cowboys erst in Helsinki und dann vor 60 000 Zuschauern auch in Berlin auf. Unvergessen ist auch ihr Eishockeyspiel gegen die Toten Hosen im August 1998. Mit 10:11 hatten die Hosen damals im mit 11 000 Besuchern ausverkauften Düsseldorfer Eisstadion den Kürzeren gezogen.
Nach Jahren bei den Leningrad Cowboys brauchte der Finne eine Luftveränderung. 2001 dockte er bei den englischen Rockdinosauriern Wishbone Ash an, die sich in den 70er Jahren großer Popularität in Großbritannien und Deutschland erfreut hatten. Alben wie "Argus" (1972) oder "There's The Rub" (1974) wurden mit Gold beziehungsweise Silber ausgezeichnet.
Welche Musik macht eigentlich Granfelt, wenn er solo unterwegs ist? Das Fachmagazin "Rocktimes" beschreibt ihn als lebhaften Tiefton-Zupfer, der weit über den Tellerrand des Blues hinausschaut.
Da fallen wohlbekannte Bezeichnungen wie Jazz, Rock oder Pop, ist aber auch - was immer das bedeuten mag - von Weltraummusik die Rede.
Für eine Überraschung ist also gesorgt, wenn der Finne in Burkersdorf seine musikalische Visitenkarte abgibt. Begleitet wird er von Bassist John Vihervä, Gitarrist Marko Karhu und Schlagzeuger Kai Jokiaho. Karten im Vorverkauf sind im Internet unter
www.okticket.de erhältlich.