Es fehlt an Lebensmittelkontrolleuren. Daher werden Kontrollen in Betrieben nicht so oft durchgeführt, wie das vorgeschrieben ist. Zu diesem Schluss kommt zumindest die Verbraucherorganisation Foodwat...
Es fehlt an Lebensmittelkontrolleuren. Daher werden Kontrollen in Betrieben nicht so oft durchgeführt, wie das vorgeschrieben ist. Zu diesem Schluss kommt zumindest die Verbraucherorganisation Foodwatch, nachdem sie dazu Daten von 400 Behörden in ganz Deutschland angefordert und ausgewertet hat (siehe Seite 2).
Bundesweit fällt laut Foodwatch jede dritte vorgeschriebene Lebensmittelkontrolle aus. Nicht jeder Landkreis war allerdings kooperativ. Die Kreise Altötting und Bad Tölz - Wolfratshausen beispielsweise gaben an, es lägen keine belastbaren Daten zur Anfrage von Foodwatch vor. Insgesamt verweigerten Foodwatch nach deren Angaben 19 Behörden die erbetene Auskunft. Davon lagen 18 in Bayern, eine in Brandenburg.
Landkreis informierte offen
Anders in Coburg. Hier bekam Foodwatch Informationen zum Sachstand Ende 2018. Demnach gab es im Landkreis 1744 Lebensmittelbetriebe, für deren Kontrolle zum Zeitpunkt der Auskunft drei Kräfte zur Verfügung standen. 1123 Betriebe hätten kontrolliert werden müssen. Bei 99 von ihnen sei die Kontrollfrist um über 50 Prozent überschritten gewesen, so Foodwatch. Damit werde die Vorgabe der Kontrollfrequenz nicht eingehalten.
Eigentlich sind es vier
Das stimmt zwar, wie von Dieter Pillmann, Pressesprecher des Landratsamtes, zu erfahren war. Doch was Foodwatch nicht erwähnt: Das Team für den Landkreis Coburg besteht nicht aus den drei Kontrolleuren, die im Bericht erwähnt sind, sondern aus vier. Eine Kollegin befand sich aber zum Zeitpunkt der Auskunft in Elternzeit. Ab März 2020 steht sie wieder im Dienst. Damit, so Pillmann, dürfte es kein Problem sein, die Kontrollen wieder im vorgeschriebenen Intervall durchzuführen. "Es war ja bei weniger als zehn Prozent der Betriebe die Frist um 50 Prozent überschritten", gibt er zu bedenken. rlu