„Was wir jetzt beim Klimawandel erleben, ist vor 50 Jahren gesät worden.“ Es gibt schon sehr lange strategische Überlegungen, wie man die vorhandenen Wasserressourcen nachhaltig nutzen könne, betonte Matthias Schrepfermann vom Wasserwirtschaftsamt. In der Vergangenheit ging es darum, Wasser so schnell wie möglich aus den Städten und der Landschaft herauszubekommen. „Jetzt sind wir auf dem Umkehrweg.“
Nicht gedüngt und nicht gespritzt
Die Trinkwassertalsperre Mauthaus wurde 1968 bis 1972 gebaut. Gesunder Wald und gesundes Wasser sind eine wesentliche Grundlage für die hervorragende Wasserqualität der größten Trinkwassertalsperre Bayerns. 80 Prozent des Einzugsgebiets sind extensiv – also die natürlichen Gegebenheiten nutzend – bewirtschafteter Wald .
„Es wird nicht gedüngt und nicht gespritzt.“ Die Talsperre speichere die hohen Zuflüsse im Winterhalbjahr, von denen man im Sommer zehre. „Wir sind letztendlich auf den Niederschlag von oben angewiesen.“
Im Landkreis Kronach wird bis auf einige Erdbeer- und Himbeerfelder in der Landwirtschaft nichts bewässert , erklärte Kreisvorsitzender des Bayerischen Bauernverbands Klaus Siegelin. Heuer war die Situation auf den Feldern schlimmer als 2018/19. Einem feuchten Winter folgte nahezu übergangslos ein trockener Sommer. Nach der Aussaat in feuchten Boden gab es lange keinen Niederschlag. „Alle Frühjahrssaaten waren schlecht.“ Jetzt hoffen die Landwirte, dass noch ein Schnitt gelingt. Für die Milchviehbetriebe ist dies die wichtigste Futtergrundlage.
Nächste Waldgeneration planen
Martina Förtsch (Frauenliste) plädierte für das Ausbringen von Tannen- und Mischwäldern und das Nutzen der Naturverjüngung. „Besser hätte ich es gar nicht sagen können“, stimmte ihr Forstbetriebsleiter Rothenkirchen Peter Hagemann zu. Im Frankenwald hat der Staatswald einen Anteil von 40 Prozent, erklärte er. „Damit haben wir auch eine besondere Verantwortung.“
Jetzt gilt es, die nächste Waldgeneration zu planen: „Möglichst viel Tanne, möglichst wenig Fichte, möglichst viele Baumarten, möglichst viel Naturverjüngung und Selbstheilungskräfte nutzen.“ Die jetzige Waldgeneration müsse hundert Jahre halten. Der Bayerische Wald ist seit 50 Jahren der Natur überlassen und sieht gut aus, meinte Manfred Weidinger. Diese Zeit hat der Frankenwald jetzt nicht mehr. rg