Stadtrat in der Sitzung am Montagabend ging es um die Hochwassergefahr in Wickendorf und mögliche Vorkehrungen. Mithilfe von Fördergeldern arbeitet ein Bamberger Ingenieurbüro an entsprechenden Konzepten.
Teuschnitz — Es war wohl eher Zufall, dass das Thema Starkregen zeitgleich mit der Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland der Schwerpunkt der Stadtratssitzung am Montagabend war. Dabei ging es um die Frage, wie die Hochwasser-Ereignisse, die bei Starkregen in Wickendorf im Bereich Steinweg/Wiesenstraße öfter vorkommen, beseitigt werden könnten.
Frank Jakob freute sich über einen Förderbescheid in Höhe von 30 000 Euro, den er vom Wasserwirtschaftsamt erhalten hat. Somit können 75 Prozent für die Erstellung von Konzepten durch das Ingenieurbüro „Stadt-Land-Fluss“ finanziert werden. Frank Jakob wies darauf hin, dass das Bamberger Büro anhand komplexer ingenieurtechnischer Analysen Gefahren und Risiken ermittle, lokale Schutzziele definiere und örtlich spezifische Schutzmaßnahmen aufzeige. Dabei gebe es Konzeptschritte wie Bestandsanalyse, Gefahrenermittlung, Gefahren- und Risikobeurteilung mit Festlegung von Schutzzielen.
Es seien bereits Ortsbegehungen mit Vermessungen durchgeführt wurden. Zudem wurden zahlreiche Fotos aufgenommen. Am Ende werden Handlungsempfehlungen – diese beziehen sich alle auf ein 100-jähriges Hochwasser – ausgesprochen, über die der Stadtrat zu entscheiden habe.
Der Bürgermeister ging auch auf eine Variante ein. Demnach würden Durchlässe angepasst, vorhandene Gräben ausgebaut, eventuell auch Leitdämme in der Fläche angebracht. Der Bürgermeister erklärte, dass derzeit noch weitere Vorschläge durch das Büro ausgearbeitet würden. Er gehe davon aus, dass diese bis Oktober vorliegen. Dann, so erklärte er, schwebe ihn eine Veranstaltung mit den Ingenieuren des Büros und den Anliegern vor. Sobald man eine Einigung über eine Variante gefunden habe, würden Förderanträge gestellt. Erst dann, wenn die Stadt grünes Licht für einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn habe, könne mit dem Projekt gestartet werden.
Frank Jakob stellte aber auch klar: „Wir werden nie gegen alles gefeit sein – eine 100-prozentige Sicherheit wird es nicht geben!“ Und für ihn steht angesichts der aktuellen Lage fest: „Straßeneinlaufschächte, Oberflächenkanäle werden künftig einen höheren Aufwand erfordern!“ Nach jedem Starkregen soll nun ein Mitarbeiter des Bauhofs erkunden, ob Schäden entstanden beziehungsweise Ausbesserungsarbeiten getätigt werden müssen.
Der Anwohner Roland See sprach von einem langwierigen Verfahren. Könne man nicht in der Zwischenzeit Maßnahmen zur Abhilfe von Hochwasserschäden durchführen? Diesbezüglich kam man überein, eine Kanalbefahrung durchzuführen, Teilbereiche zu ertüchtigen und Möglichkeiten zu eruieren, über den Wiesenweg gewisse Entlastungen zu schaffen. Angeregt wurde zudem, die gegenüberliegende Seite, am Ortsausgang in Richtung Teuschnitz durch das Ingenieurbüro mit beleuchten zu lassen.