Der Ausbau der Bahnstrecke beschäftigt Altendorf. Die Gemeinde hat nun angekündigt, auf eine Klage gegen die Pläne zu verzichten - um zusammen mit der Bahn eine Unterführung der Jurastraße für Autos zu verwirklichen.
Das Verkehrsprojekt mit dem Namen "Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE 8)", das heißt insbesondere der vierspurige Ausbau der Bahnstrecke Nürnberg-Ebensfeld beschäftigt die Gemeinde Altendorf schon seit Jahrzehnten.
Besonders den Altendorfer Bürgermeister Karl-Heinz Wagner (CSU) hat das Thema in den letzten Monaten intensiv gefordert. Zu Beginn des Jahres war die für Autos taugliche Unterführung wieder infrage gestellt worden. Doch mittlerweile konnte in Verhandlungen mit den Anliegern an der zukünftigen Unterführung Jurastraße ein Kompromiss erzielt werden, der die Errichtung einer Pkw-tauglichen Unterführung ermöglicht.
Dieser Kompromiss bedingt jedoch Änderungen in den Planungen, um diese Lösung auch realisieren zu können. Die Planungsverantwortlichen der Bahn waren zu Änderungen der Planungsunterlagen und Abschluss einer Planungsvereinbarung jedoch nur unter der Bedingung bereit, dass die Kosten dieser Umplanung von der Gemeinde Altendorf vollständig getragen werden.
Ebenso war unabdingbare Bedingung, dass die Gemeinde Altendorf auf ihr Recht zur Klage gegen den im Herbst zu erwartenden Planfeststellungsbescheid verzichtet. Ohne eine solche Verzichtserklärung würde eine Umplanung nicht erfolgen, sodass eine Pkw-taugliche Unterführung auch nicht gebaut werden könnte.
Durchgängigkeit ist wichtig
Die Bahn hätte somit lediglich eine fußgänger- und radtaugliche Unterführung Jurastraße errichtet. Die unbedingt notwendige Durchgängigkeit der Jurastraße für den Pkw-Verkehr zwischen dem östlichen und westlichen Teil der Gemeinde Altendorf wäre somit nicht mehr gegeben. Dies hätte für die Altendorfer Bürgerinnen und Bürger ganz erhebliche Nachteile mit sich gebracht.
Schwierige Abwägung
Nach einer langen und schwierigen Diskussion und unter Abwägung sämtlicher Chancen und Risiken fasste der Gemeinderat dann den einstimmigen Beschluss, einen Klageverzicht zu erklären. Damit sicherte man die Realisierung der Pkw-tauglichen Unterführung Jurastraße, die eine Lebensader für Altendorf ist und auch bleiben soll.
Bei einem Vororttermin zur weiteren Vorgehensweise zeigte sich Bürgermeister Wagner wenig angetan über die Zusammenarbeit mit den zuständigen Bahnvertretern und wie man dort mit den betroffenen Kommunen und ihren Vertretern umgeht. Als Jurist ist für ihn die Klageverzichtserklärung auch keine einfache Entscheidung gewesen.