Klosterweg für Theres?

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Auch das von Abt Gregor II. Fuchs 1727 erbaute Rathaus in Obertheres könnte eine Station des geplanten Kultur- und Klosterwanderwegs von Theres werden. Dieses Gebäude nahm einst das Zentgericht auf.
Auch das von Abt Gregor II. Fuchs 1727 erbaute Rathaus in Obertheres könnte eine Station des geplanten Kultur- und Klosterwanderwegs von Theres werden. Dieses Gebäude nahm einst das Zentgericht auf.
Die Benediktinerabtei in Obertheres hat seit ihrer Gründung 1047 bis zur Säkularisation 1802/1803 die Entwicklung der ihr zugehörigen Orte geprägt. Bürgermeister Matthias Schneider möchte daher gerne ein touristisches Konzept für die Gemeinde Theres erstellen und eventuell einen Kultur- und Klosterwanderweg einrichten. Unser Bild zeigt einen der Türme der Klostermauer, an der die Badegasse vorbeiführt. Fotos: Ulrike Langer
Die Benediktinerabtei in Obertheres hat seit ihrer Gründung 1047 bis zur Säkularisation 1802/1803 die Entwicklung der ihr zugehörigen Orte geprägt. Bürgermeister Matthias Schneider möchte daher gerne ein touristisches Konzept für die Gemeinde Theres erstellen und eventuell einen Kultur- und Klosterwanderweg einrichten. Unser Bild zeigt einen der Türme der Klostermauer, an der die Badegasse vorbeiführt.  Fotos: Ulrike Langer
 

Das Profil der Gemeinde schärfen möchte Bürgermeister Matthias Schneider mit einem besonderen historischen Wanderweg. Der Gemeinderat verlagerte das Vorhaben erst einmal in den Kulturausschuss. Außerdem griff der Gemeinderat drakonisch durch.

Die Anregung von Bürgermeister Matthias Schneider, ein touristisches Konzept für die Gemeinde zu erstellen und eventuell einen Kultur- und Klosterwanderweg einzurichten, wurde in den Ausschuss für Kultur, Tourismus und Gemeinschaftspflege verwiesen. Schneider hatte in der Sitzung des Gemeinderates Theres am Montagabend mitgeteilt, dass ein solches Konzept mit Kosten verbunden sei und ein Planungsbüro eingeschaltet werden müsse. Dann seien 40 Prozent Leader-Förderung möglich.
Das Thema sei schon Teil des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (Ilek), das die Städte Haßfurt und Königsberg und die Gemeinden Theres, Wonfurt und Gädheim derzeit ausarbeiten, erfuhr das Gremium außerdem. Gemeinderat Manfred Rott fand, ein touristisches Konzept für Theres wäre im größeren Verbund sinnvoller; er sprach sich für die Zusammenarbeit mit dem Ilek und/oder dem Landratsamt aus.
Doch Schneider hätte mit einem eigenen Konzept gerne das gemeindliche Profil geschärft. Letztendlich waren sich die Gemeinderäte einig, dass sich erst einmal der Ausschuss damit befassen sollte.
Nach eingehender Beratung und öffentlicher Diskussion statuiert der Gemeinderat Theres ein Exempel: Einstimmig lehnte er einen nachträglich gestellten Bauantrag ab. Der Bauherr hatte widerrechtlich auf 160 Quadratmeter öffentlichem Grund eine Terrasse angelegt und mit einer 1,90 Meter hohen Stützmauer eingefriedet.
Matthias Schneider betonte: "Wir als Gemeinde haben bisher keinen Fehler gemacht, aber wir sind trotzdem in einer Zwickmühle." Grundsätzlich könne der Gemeinderat zwar dem nachträglich gestellten Bauantrag zustimmen und die Überbauung von 60 Quadratmetern des Grüngürtels um ein Baugebiet sowie 100 Quadratmeter öffentlichen Wegs genehmigen. Andererseits müsste die Gemeinde dann für die Überbauung des Grüngürtels einen Ausgleich schaffen. Die gemeindlichen Flächen wären überdies an den Bauherrn zu verpachten oder zu verkaufen. Doch dann hätte Theres seinen Präzedenzfall. "Das kann nicht sein", betonte Schneider. "Wir müssen eine Entscheidung treffen, die für alle Bürger gilt. Sonst baut künftig jeder, wie er will. Es gibt aber Grenzen, die einzuhalten sind!" Laut Schneider gibt es etliche Vergleichsfälle, in denen Bürger am Rand von Baugebieten auf öffentlichem Grund Pools oder Schuppen errichteten oder Grünflächen anlegten.
Manfred Rott fügte an, dass die Gemeinde ihre Planungshoheit nicht aus der Hand geben dürfe. So fiel der Grundsatzbeschluss einstimmig.
Noch heuer möchte die Kirchenverwaltung die Kirche St. Jakobus der Ältere in Buch für geschätzte 79 757 Euro außen renovieren lassen. Dazu gewährt Theres einen Zuschuss. Bürgermeister Schneider erklärte, dass für die Kirche in Buch keine Baulastverpflichtung besteht. Die Diözese hatte vorgeschlagen, dass Kirchenverwaltung Buch, Gemeinde Theres und die Diözese jeweils ein Drittel der Kosten finanzieren. Da gut 10 000 Euro aus der Denkmalpflege zu erwarten seien, müsste Theres rund 23 300 Euro zahlen. "Mit der Lösung könnten wir in diesem Jahr gut zurechtkommen", sagte Schneider.