Ingrid und Claus Lux sind seit 65 Jahren verheiratet: "Wir lachen viel zusammen"

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Oberbürgermeister Stefan Güntner überbrachte die Glückwünsche der Stadt Kitzingen an Ingrid und Claus Lux.
Ralf Dieter

Wie schafft man es, 65 Jahre miteinander verheiratet zu sein? Und das ganz offensichtlich glücklich?

Wie schafft man es, 65 Jahre miteinander verheiratet zu sein? Und das ganz offensichtlich glücklich? Claus und Ingrid Lux müssen bei dieser Frage lachen. "Unsere Liebe ist groß", sagt die 84-Jährige und ihr zwei Jahre älterer Mann sagt: "Wir lachen sehr viel zusammen."

1955 haben sich die beiden kennengelernt, bei einem Tanzkurs der katholischen Jugend. Es waren andere Zeiten. Das Land befand sich im Aufbau, viele Möglichkeiten zum Ausgehen gab es nicht. Vor allem nicht für junge Menschen. "Also sind wir zu Bällen und Tanzkursen", erinnert sich Ingrid Lux, die damals noch Prosiegel hieß. An den Schlesierball im Februar 1956 denkt sie auch heute noch ganz besonders gerne zurück. "Da hat er mich zum ersten Mal geküsst." Drei Jahre später fand die Hochzeit statt. "Ein eiskalter Tag", erinnert sich Ingrid Lux.  

1977 übernahmen sie die elterliche Bäckerei und Honigkuchenfabrik

Der gelernte Pfefferküchner legte 1965 seine Prüfung als Bäckermeister ab. 1972 übernahmen beide die Filiale der Eltern in der Paul-Eber-Straße, 1977 dann die elterliche Bäckerei und Honigkuchenfabrik in der Repperndorfer Straße. Den Betrieb führten sie bis 2000. "Wir waren immer die Letzten, die die Tür geschlossen haben", erinnert sich Ingrid Lux. Mehr als 40 Jahre stand sie ihrem Mann im Geschäft zur Seite. Der engagierte sich zusätzlich in der Bäckerinnung, war von 1989 bis 2010 deren Obermeister.

Und politisch war Claus Lux ebenfalls aktiv. 1953 trat er der Jungen Union bei, 1967 der CSU, für die er von 1993 bis 2002 und nochmals von 2004 bis 2008 im Stadtrat saß. Bis zu seinem Ausscheiden war er Tourismusreferent der Stadt. Sein Herzensanliegen war allerdings die Aussöhnung mit der Vergangenheit, die Förderung guter Beziehungen zwischen Deutschland und Polen.

Trebnitz ernannte Lux zum Ehrenbürger

Bereits 1981 wurde Claus Lux, der 1937 in Oberschlesien geboren wurde und nach Ende des Weltkrieges nach Kitzingen floh, Vorsitzender der schlesischen Landsmannschaft Kitzingen. Ab 2005 saß er dem Bezirksverband Unterfranken vor. Im Freundeskreis der Partnerstädte war er Beauftragter für die Partnerschaft mit Trebnitz und prägte die guten Beziehungen zwischen beiden Städten ganz entscheidend. Die polnische Kommune würdigte diese Leistung mit der Ernennung zum Ehrenbürger.

Welch großes Ansehen Claus Lux in Trebnitz hat, erfuhr Oberbürgermeister Stefan Güntner erst kürzlich bei seinem Besuch in der Partnerstadt. Güntner überbrachte die besten Grüße und wünschte dem Paar noch viele Jahre in Gesundheit und Friede. "Genau dafür beten wir gemeinsam Abend für Abend", sagte Ingrid Lux mit einem Blick zu ihrem Mann. "Es ist schön, zusammen alt zu werden."

Dem Jubelpaar gratulierten an diesem Tag außerdem zwei Töchter, zwei Enkeltöchter und zwei Urenkel.