Am Rande bemerkt: Von April-Wetter, einem Sturm über Kitzingen und falsch erfüllten Wünschen

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Heftige Windböen wehten am Montagabend den Bauzaun in der Kitzinger Fußgängerzone um.
Webcam Stadt Kitzingen
Der Blick am Dienstagmorgen aus dem Fenster: keine schöne (Wetter-)Aussicht.
Daniela Röllinger
In weiten Teilen des Landkreises Kitzingen hat es am Dienstagfrüh heftig gehagelt - die Spuren waren noch Stunden später am Wegesrand zu sehen.
Daniela Röllinger
Am kommenden Samstag, 20. April, werden in Kitzingen rund 50 Fahrränder versteigert.
Ralf Dieter, Stadt Kitzingen

Nach einem sonnigen Wochenende reißt ein heftiger Wetterumschwung die Kitzinger aus allen Frühlingsträumen.

Wünsche sollten vorsichtig formuliert werden, das hat sich in den vergangenen Tagen mal wieder gezeigt. Stundenlanger Sonnenschein lockte uns am Wochenende nach draußen, Glückshormone tanken. Ach, ein Eis, das wär' jetzt was, haben vermutlich viele gedacht. Wahrscheinlich zu viele. Denn der Wunsch wurde ziemlich zeitnah erfüllt.

Wer am Dienstagmorgen aus dem Fenster schaute, rieb seine Augen nicht nur, weil die zarte Haut noch rundum vom wochenendlichen Sonnenbrand gerötet war. Da lag doch tatsächlich eine weiße Schicht auf den Dächern. Heftiger Hagel war über Teilen des Landkreises niedergegangen, die Spuren waren noch Stunden später am Wegesrand zu sehen. Der Eiswunsch erfüllt, bloß anders als gedacht. Der eigenwillige April halt.

Der heftige Sturm am Montagabend wirbelte die Kitzinger Fußgängerzone durcheinander

Stunden zuvor hatte er schon Sturmböen über den Landkreis gejagt – und auch das hinterließ Spuren. Der Bauzaun in der Kitzinger Fußgängerzone stürzte um, was im Kreis zwar kaum einer merkte, im fernen Amerika aber womöglich schon. Die Webcam am Rathaus schickte das Bild um 20.45 Uhr hinaus in die weite Welt. 

So ein Zaun ist schnell wieder aufgestellt. Inwieweit die Böen längerfristige Folgen nach sich ziehen, wird sich noch zeigen. Der heftige Wind hat die Bäume ihrer weißen Blütenpracht beraubt, und so sind die winzigen grünen Früchtchen jetzt ungeschützt den niedrigen Temperaturen der nächsten Tage ausgeliefert. Eine Kirschenernte zum Vergessen? Hoffentlich nicht.

2000 Sachen in Kitzingen vergessen – und die Schnäppchenjäger freut's

In anderem Zusammenhang kann Vergessen dagegen gut sein. Schnäppchenjäger nämlich freut es, dass so mancher seine Sachen stehen und liegen lässt. Die Kitzinger scheinen ein ziemlich vergessliches Völkchen zu sein. Unmengen von Spielsachen haben sie in den vergangenen Monaten irgendwo liegen gelassen. Zwei nagelneue Autoreifen. Heckenschere, Schnorchel, Föhn. Und um die 50 Fahrräder. Sogar ein E-Bike ist unter den Fundstücken, die am Samstag, 20. April, bei der traditionellen Versteigerung durch die Stadt unter den Hammer kommen. Mehr als 2000 Einzelteile sind es insgesamt.

Die Autoreifen und die Heckenschere deuten es schon an, die Zahl der Kleidungsstücke ist dann der Beweis: Die Männer scheinen vergesslicher zu sein als die Frauen. Vorsichtig formuliert. Unkonzentrierter vielleicht? Wer gemein sein will, könnte auch schlampiger sagen. Haben wir ihnen womöglich auch den Hagel am Dienstag zu verdanken? Haben sie am Sonntag nach dem hitzigen Fußballkick platt am Boden gelegen und sich eine eisige Erfrischung gewünscht? Eine logische Schlussfolgerung, an der frau gar nicht zweifeln kann.