Der liebe Gott hat es mit den Christen der evangelischen Kirche Eyrichshof gut gemeint. Strahlender Sonnenschein lag im weiten Rund des idyllischen Schlosshofes, als die Kirchengemeinde dort ihr Gemei...
Der liebe Gott hat es mit den Christen der evangelischen Kirche Eyrichshof gut gemeint. Strahlender Sonnenschein lag im weiten Rund des idyllischen Schlosshofes, als die Kirchengemeinde dort ihr Gemeindefest abhielt.
Freiherr Hermann von Rotenhan freute sich, dass Pfarrer Manfred Greiner und die Mitglieder der Kirchengemeinde das Schloss Eyrichshof als Kulisse für ihr Gemeindefest auserkoren hatten. "Was der Schlosshof uns erzählt", war Thema des Gemeindefestes. Herrmann von Rotenhan hatte seinen Onkel Wolfram, wohnhaft auf Saarhof bei Pfaffendorf, an seiner Seite. Beide übernahmen den Part der Informationen, blickten auf die Geschichte des Schlosses von ihren Ahnen bis zum heutigen Tag. Etwa 100 Personen, darunter einige Kinder, waren der Einladung gefolgt, wie Pfarrer Greinke sagte. Mit ihnen feierte der Geistliche um zehn Uhr einen Gottesdienst im Schlosshof, den der Posaunenchor Fischbach unter Leitung von Helmut Horn begleitete. Im Gottesdienst wurde das Agapemahl gefeiert. Das Agapemahl, auch Liebesmahl genannt, ist eine liturgisch geprägte Mahlzeit, die im Christentum bis in frühe Zeiten zurückreicht. Sie lässt sich einerseits als Weiterleben der ursprünglich mit der Eucharistie verbundenen Mahlzeit verstehen. Als gemeindliche Feier, unterschieden von der Eucharistie, wird die Agape im dritten Jahrhundert erkennbar und geriet etwa im fünften Jahrhundert in der Westkirche außer Gebrauch. Seit dem 18. Jahrhundert wurde die Agape als gemeindliche Feier im Protestantismus wiederbelebt, seit Mitte des 20. Jahrhunderts auch im Katholizismus. Eine Agape kann große Nähe zum eucharistischen Mahl aufweisen oder dem alltäglichen Essen und Trinken angenähert sein.
Schloss Eyrichshof, 1232 erstmals als "Iringerstorff" erwähnt, befindet sich von jeher im Besitz der Rotenhan, einem fränkischen, reichritterschaftlichen Geschlecht, das um das Städtchen Ebern bei Bamberg angesiedelt ist. Nach dem Mittagessen begannen Hermann und Wolfram von Rotenhan die Gemeindeglieder durch das Schloss zu führen, wobei sie auf die Geschichte und einige Sagen eingingen, was bei den Zuhörern auf großes Interesse stieß. Sie erhielten Einblicke, die sonst nicht zu sehen sind. Auch zur Ruine Rotenhan, etwa einen Kilometer östlich des Schlosses, gab es Informationen, ebenso zur Ruine Raueneck. Mit geschichtlichen Gegebenheiten versorgt, wurde beim Kaffee über das Gehörte noch diskutiert. hw