Bauruine Am Gasthof Schwarze Pfütze stand in den vergangenen Tagen zwar öfters ein Bagger, aber zum Abriss des Gebäudes war er nicht gekommen. Vielmehr wurde in der kleinen Ortschaft eine andere Maßnahme umgesetzt.
von unserem Redaktionsmitglied Paul Ziegler
Oerlenbach — Ein Bagger an der Schwarze Pfütze. Ein Bild, das Hoffnung nährt. Hoffnung, dass aus der Brandruine des ehemaligen Gasthofes "Schwarze Pfütze" etwas anderes wird als ein unansehnlicher Anblick an der Staatsstraße ST 2445.
Der Bagger, der in den vergangenen Tagen auf dem Gelände zu sehen war, wird nicht für den Abriss der "Schwarzen Pfütze" gebraucht. Vielmehr war er dafür eingesetzt, ein Graben zu öffnen, um darin ein Strom-Erdkabel zu verlegen. Das bestätigte vor Ort Wolfgang Schumann, Mitarbeiter der Bamberger Firma "Frankenluk" (Energieanlagenbau). Das Unternehmen hat im Auftrag der Bayernwerk AG eine Strom-Erdverkabelung an der Schwarzen Pfütze durchgeführt.
Freileitung teilweise abgebaut
Im Zuge dieser Maßnahme werden einige der Anlieger an der Kreisstraße KG 8
strom-erdverkabelt und ein Teil der bisher noch vorhandenen Freileitungen wurde/wird abgebaut. Die neue Stromleitung wird dann bis zum Motocross-Platz weiter verlegt, so Wolfgang Schumann ergänzend. Er geht davon aus, dass bis heute diese Arbeiten dort abgeschlossen werden. Dass sein Bagger im unmittelbaren Umgriff des alten Gasthauses stand, hatte damit zu tun, dass die Stromleitung direkt vor dem Haus vorbeiläuft und schon hier der Boden für die Erdverkabelung geöffnet werden musste.
Nichts wird es also mit einem Abriss der Gasthaus-Ruine, was auch Bürgermeister Franz Kuhn (CSU) bestätigte. "Da ist nichts bekannt", sagte er auf Nachfrage. Das Eigentum sei im Grundbuch eingetragen, der Besitzer stehe drin. Allerdings habe dieser seinen Lebensmittelpunkt wohl nach Baden-Würrtemberg verlegt.
Kuhns Nachfrage beim Landratsamt Bad Kissingen, was man da als Kommune machen kann, wurde von der Landkreisbehörde mit dem Hinweis beantwortet, dass man derzeit wohl nichts machen kann.
Öffentliche Sicherheit?
"Das grundlegende Problem ist, dass die Eigentumsverhältnisse nach unserer Kenntnis nicht eindeutig geklärt sind", sagt Thomas Schönwald (Abteilung Bauen und Umwelt Landratsamt) dazu. Man habe mehrfach versucht, Kontakt mit dem mutmaßlichen Eigentümer des unter Denkmalschutz stehenden Objekts aufzunehmen. Leider sei das bislang nicht gelungen, ein weiterer Versuch werde derzeit vorbereitet.
Keine Bedenken
"Im Hinblick auf die Sicherheitsbedenken ist es so, dass aus unserer Sicht - anders als beispielsweise bei einer im eng bebauten Altort gelegenen Bauruine - keine Gefahren für öffentliche Straßen und Wege bestehen", so
Schönwald weiter. Da das Gebäude freistehend ist, könnten auch keine Bauteile auf benachbarte Grundstücke fallen. Insofern sei durch die Absperrbänder sowie den bloßen Augenschein für jedermann erkennbar, dass er sich nicht an dem Gebäude aufhalten sollte.
Wasser steht im Keller
Das Haus verfällt indes immer mehr. "Das Wasser steht jetzt schon im Keller, da könnte man ein Schwimmbad draus machen", weiß Franz Kuhn. Der hatte in der vergangenen Woche, als die BR-Radeltour hier vorbeiführte, schon die Befürchtung, er würde auf das abgebrannte Haus angesprochen. Es blieb aber zu diesem Thema ruhig, sagte er. So ruhig, wie um alle Erwartungen, hier würde sich was in Richtung Abriss bewegen. "Es zeichnet sich nichts ab", so der Bürgermeister.