Karlotta Dauven und Leonie Blank beeindrucken als Schauspielerinnen

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Klaus Fleischmann im Gespräch mit den Filmdarstellerinnen Karlotta Dauven und Leonie Blank Foto: Andrea Spörlein
Klaus Fleischmann im Gespräch mit den Filmdarstellerinnen Karlotta Dauven und Leonie Blank Foto: Andrea Spörlein

Bis auf den letzten Platz besetzt war der Saal von Schloss Sassanfahrt beim zweiten Sassanfahrter Kurzfilmfestival. Die Veranstaltung fand in enger Zusammenarbeit der Kunst- und Kulturbühne mit dem Se...

Bis auf den letzten Platz besetzt war der Saal von Schloss Sassanfahrt beim zweiten Sassanfahrter Kurzfilmfestival. Die Veranstaltung fand in enger Zusammenarbeit der Kunst- und Kulturbühne mit dem Seniorenbeirat des Marktes Hirschaid statt. Es wurden an diesem Abend sechs Kurzfilme gezeigt, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten.

"The Visit" von Dominik Helmich vom Bamberger Filmclub zeigt den Besuch zweier "Außerirdischer" in Bamberg. Sehenswert ist auch die Produktion "Schäuferla und Ayran" von Ronja Hemm. Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit, die sich in Unterleiterbach zugetragen hat. "Faust III" von Josef Kuffner geht der Frage nach, ob Bamberg eine Fahrradstadt für ältere Menschen ist?

Viel Beifall bekam die Produktion "100 Jahre Bamberger Verfassung", die von Schülern des Franz-Ludwig-Gymnasiums erarbeitet wurde. Regie führten Julia Behr und Joachim Bickel. Zwei Filme von Klaus Fleischmann wurden an diesem Abend zum ersten Mal gezeigt. Unter dem Titel "Cleff III." gab es einen Kurzfilm über das Leben und Wirken des Bamberger Malers zu sehen, den der Autor ein halbes Jahr begleiten durfte.

Das Schicksal der Familie Merel

Der zweite Film "Herumgeblasen wie die Blätter im Wind" spürt dem Schicksal der jüdischen Familie Merel aus Sassanfahrt nach. Anhand der Aufzeichnung von Jenny Merel, Berichten von Zeitzeugen und Recherchen ist eine bewegende Dokumentation entstanden. Mithilfe von nachgestellten Szenen und originalen Zeitdokumenten wird die Entrechtung der Juden am Beispiel der siebenköpfigen Familie visualisiert und dokumentiert. Der Film zeigt insbesondere die Odyssee von Minna und Samuel Merel mit ihren Kindern Sophie und Jenny von Sassanfahrt nach Belgien und Frankreich. Die älteren Geschwister Lotte, Nathan und Esther konnten kurz vor Kriegsbeginn mit den "Kindertransporten" nach England in Sicherheit gebracht werden. Minna Merel starb 1941 in einem französischen Internierungslager, Samuel Merel wurde im KZ Auschwitz ermordet. Die beiden Mädchen überlebten den Holocaust in der Schweiz. Nach dem Krieg trafen sich alle Merel-Kinder in England wieder.

Mit Unterbrechungen waren Klaus Fleischmann und Rainer Zeh rund zwei Jahre mit den Dreharbeiten beschäftigt. Besonders Karlotta Dauven als Jenny Merel und Leonie Blank als ihre ältere Schwester Sophie zeigten eine beeindruckende schauspielerische Leistung.