Zu einer zünftigen Kärwa gehören natürlich Karussell, Musik, Tanz und die feucht-fröhlichen Kärwalieder. Eines davon ist die Arie "Lamento" vom Görchla und seiner Fraa, dem Bärbela: "Wu iss denn des Görchla, Görchla is fei nije dahamm, dä iss auf de Kärwa, frisst die ganz'n Broudwöschd zamm". Da kann es Bärbela lange warten, bis ihr Görchla kommt.
In der Zwischenzeit holen schon mal die Kärwabumm ihre Kärwamaadla mit Musik feierlich von daheim ab. Dazu tragen sie stolz ihren Kärwahut. Darunter versteht man im Frankenwald einen mit bunten Blumen und roten, flatternden Bändern geschmückten Hut. Mit dem Einzug der Kärwajugend beginnt der Kärwatanz.
Mit weißer Schürze und Gießer
Am Kärwamontag geht das Feiern weiter. Aber wo steckt denn bloß es Görchla: "Wu is denn des Görchla, Görchla is heit nije dehamm, dä hockt in ann Wirtshaus, säuft des letzta Seidla zamm". Mittlerweile ziehen die "Kärwabumm", begleitet von der Musikkapelle, mit ihren bunten Hüten von Haus zu Haus und bringen jedem ein "Ständerla".
Ein vorher bestimmter "Kärwabuu" mit weißer Schürze übernimmt die Aufgabe, die jeweiligen Hausbewohner mit einem Schnäpsla oder einem kräftigen Schluck Bier aus dem Gießer zu bewirten, ein zweiter kassiert die Geldspenden, ein dritter wagt mit der Hausfrau oder deren Töchterlein ein Tänzchen.
Am Abend spielt ein letztes Mal die Musik zum Tanz auf und als Abschluss der Kärwa werden die farbenfrohen Kärwasträuße ausgetanzt.
Die Dramaturgie mit dem Görchla erreicht indes auch so langsam ihren Höhepunkt: "Watt ner, watt ner, watt ner, Görchla, bis dei Bärbela kümmt. Huelts diech nije am Montag, ganz bestimmt am Dienstag, watt ner, watt ner, watt ner, Görchla, bis dei Bärbela kümmt".
Entferntes Donnergrollen kündet bereits von der reumütigen Heimkehr des "verlorenen Sohnes": "Ei wu is denn des Görchla, Görchla is heit brav dehamm, dä is in de Kamme, fliggd enn freggdn Bejsn zamm".
"Siechst es, siechst es, su is, Görchla, wennst nije haam gehst bei der Noacht, siechst es, siechst es, su is Görchla, wennst nije haam gehn tust".
"Ja, su senn die Weibe, Görchla, tu nije greina, watt ner, watt ner, watt ner, Görchla, bis zur nächsten Kärwaszeit, watt ner, watt ner, watt ner, Görchla, dann is groad wie heit!"